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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

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Krone, Hermann: Lichthöfe, Lichtbeugung und Solarisation
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https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0083

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Lichthöfe, Lichtbeugung und Solarisation.

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selben verursachenden Vorgänge betont und dadurch die Mei-
nung hervorgerufen, als könne durch Beseitigung lediglich
dieses Theils der Ursache die ganze Erscheinung der Licht-
höfe überhaupt ans der Welt geschafft werden: andererseits
wurden nach wie vor Erscheinungen mit zu den Lichthöfen
gezählt, die gar nicht dazu gehören, und nur das mit denselben
gemein haben, dass sie ebenfalls, wie jene, die Contouren um-
säumen.
Wie ich schon in meinen oben erwähnten Abhandlungen
hervorgehoben, sind die Lichthöfe ohne eine eingehendere Be-
sprechung der Solarisations-Vorgänge nicht erschöpfend
zu behandeln. Auch über diese letzteren sind nach denen
von Jansen, 1880, von den Brüdern Lumiere, 1888, und
in neuerer Zeit äusser den meinigen weitere Veröffentlichungen
erfolgt, so z. B. von Gravier und von v. Norath 1893, welche
letzterwähnte durch Eder sofort nach ihrem Erscheinen wün-
schenswerte Berichtigung erfuhr. Diese letzten Besprechungen
bezogen sich jedoch hauptsächlich auf den dabei vermutheten
chemischen Vorgang. Obgleich die Untersuchungen über diesen
keineswegs als abgeschlossen zu betrachten sind, so dürfen
diese doch als eine Sache für sich in unserer gegenwärtigen
Besprechung bei Seite bleiben, da es sich in derselben diesmal
vorzugsweise um den die Erscheinung bedingenden physikalischen
Vorgang als solchen handelt (siehe „Deutsche Photographen-
Zeitung“ 1893; Eder, Jahrbuch für 1894, S. 376 — 380).
Alle diese Erwägungen sind es, welche mich dazu ver-
anlassen, denselben Gegenstand hier nochmals, und zwar
diesmal in seinem vollen Umfange, zur Besprechung zu bringen,
in der guten Absicht, zur längst erwünschten Richtigstellung
alles dessen, was bisher dabei immer noch irrtümlich ge-
blieben , das Meinige nach meinen besten Kräften beizutragen.
Die Lichthöfe sind das Resultat von Reflexion:
I. bei durchsichtigen lichtempfindlichen Platten, bei
denen das in die Schicht eingetretene Licht eine
Zerstreuung erleidet,
1. von der Rückwand hinter der Platte;
2. von der Zickzackspiegelung innerhalb der
Platte selbst;
3. von der Oberfläche der lichtempfindlichen
Schicht.
Diese 3. Ursache, welche, wie wir sogleich sehen werden,
den ganzen optischen Vorgang der „Irradiation“ erklärt.
 
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