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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

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Kitz, Aug. Chr: Ueber das Behandeln von Folien (Films) beim Hervorrufen etc.
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https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0114

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Ueber das Behandeln von Folien (Films) etc.

dieselben jetzt nicht mehr so stark rollen wie früher, so ist
deren Behandlung namentlich für Anfänger und Amateure doch
immer noch ziemlich mühsam und erfordert, selbst die steifen
Folien eingeschlossen, weit mehr Vorsicht und Gewandheit als
die Glasplatte; dies ist wohl der Hauptgrund, warum die sonst
so practischen Films, zumal letztere nunmehr recht brauchbar
geworden sind, noch nicht allgemeine Anwendung gefunden
haben.
Viele Amateure, welche Film-Apparate benutzen, ziehen
es freilich, wie bekannt, vor, ihre Aufnahmen durch Fachleute
entwickeln zu lassen.
So practisch dies auch für manche sein mag, so hat dies
Verfahren doch auch den grossen Uebelstand, dass man ge-
wöhnlich wartet oder warten muss, bis die ganze Rolle ver-
braucht ist, ehe man sie zum Fertigmachen fortgibt. Es ist
dann oft eine so lange Zeit darüber hingegangen, dass es nicht
verwundern darf, wenn die Resultate recht mangelhafte sind,
sondern wenn sogar eine ganze Serie Aufnahmen unbrauchbar
geworden ist.
Es sind darüber schon viele Klagen laut geworden und
man darf wohl annehmen, dass, wer erfolgreich mit Films
arbeitet, sieh gewiss selbst auf die eine oder andere Weise
Hilfe geschafft hat.
Am meisten dürfte wohl die Gewohnheit bestehen, den
Film auf eine Glasplatte zu legen und denselben alsdann mit
Gummibändchen oder dergleichen an den Kanten festzuhalten.
Dies ist wohl noch am leichtesten ausführbar, namentlich, wenn
man sich dabei eines Handschuhs oder noch besser einer ge-
eigneten Deckplatte bedient, damit die Films bei dem Be-
festigen nicht zu lange dem rothen Lichte ausgesetzt sind.
Sehr schwierig ist es aber zuweilen, den Film wieder auf-
zufangen, wenn er während dem Arbeiten aus dem Gummi-
bändchen herausschlüpfen sollte.
Ohne irgend eine derartige Vorkehrung ist es nicht leicht,
den Film mit einem Zuge in die Bäder zu bringen bezw. heraus-
zunehmen und man muss auch beständig darüber wachen, dass
die Folie nicht etwa an die Oberfläche der Flüssigkeit zu
schwimmen kommt (was bei dem leichten Materiale oft vor-
kommen kann). Es ist ferner schwer thunlieh, die Folie im
Bade hin- und her zu bewegen, um z. B. etwaige Luftbläschen
zu vertreiben, oder man müsste dann immer die Finger in die
Bäder bringen, was keineswegs zum reinlichen Arbeiten bei-
trägt und was besonders bei Amateuren, die nicht über eine-
 
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