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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

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Arrhenius, Svante: Ueber die Einwirkung des Lichtes auf das elektrische Leitungsvermögen der Haloïdsalze des Silbers
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https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0220

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Uobor die Einwirkung dos Lichtes otc.

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der beiden Zonen ist dasselbe, als ob die Elektricitätsquantität
(4-e) eine geschlossene Oüyvq PQP1 R P beschrieben hätte.
Diese geschlossene Curve kann natürlich auf drei Hauptplanen
projicirt werden und dann die Projectionen in Elementarkreisen
aufgetheilt werden. Die totale Wirkung ist offenbar dieselbe,
als ob die positive Elektricitätsmenge alle diese Elementar-
kreise gleichzeitig einmal durchgelaufen hätte, in einer von
der Natur der Curve PQP'PP bestimmten Richtung.
Da die totale Wirkung eine Summen Wirkung ist, brauchen
wir nur die Folgen von einem solchen elementaren Kreisstrom
zu betrachten. Nehmen wir also an, dass wir eine Lichtquelle
haben, die einen elektrolytischen Molekel enthält, deren Jonen
durch ihre Bewegungen einen Kreisstrom hervorrufen. Nach
der Edi und’sehen Theorie ist Elektricität mit Lichtäther
identisch, und der Kreisstrom wird also identisch sein mit
einer circularen Bewegung des Lichtäthers. Diese Bewegung
ruft in den benachbarten Aethertheilen gleichartige Bewegungen
hervor, deren Effect ein Lichtstrahl ist. Nach derMaxwell-
schen Anschauung ist der beschriebene Kreisstrom einer elektro-
magnetischen Perturbation äquivalent, welche Perturbation
wieder sieh durch das Aethermeer fortpflanzt und als Licht-
strahl beobachtet wird. Nach diesen beiden Theorien wird
also die Folge der Bewegung der Jonen einer Lichtquelle ein
Lichtstrahl sein. Trifft dieser Lichtstrahl auf seinem Wege
einen Körper, dessen Jonen isochronische Schwingungen mit
den Aetherschwingungen des Lichtstrahles ausführen kann, so
tritt die Umkehrung des Phänomens bei der Lichtquelle ein,
das Licht wird absorbirt und seine Energie in Bewegungs-
energie der Jonen umgesetzt. Da die Leitfähigke des ge-
troffenen Körpers von der Bewegung seiner Jonen abhängt,
so wird also dieser Körper durch Beleuchtung mit geeignetem
Lichte eine vergrösserte Leitfähigkeit bekommen, wie dies der
Fall mit den Haloidsalzen des Silbers ist. Dieselbe An-
schauung kann man auf die Lichtempfindlichkeit des Selens
(und Schwefelsilbers in Schwefel) anwenden, da es' nicht mög-
lich ist, die Eigenschaften des Selens anders zu erklären als
dadurch, dass man annimmt, der sensible Körper sei ein
Elektrolyt.
 
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