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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

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Albert, August: Störungen im Lichtdruck-Verfahren: ein Beitrag zur Beseitigung derselben
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https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0261

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248

Störungen im Lichtdruck-Verfahren.

Tempe-
ratur
Grade
am
Hygro-
meter
Dio normal
gerichtete
Druckfarbe ’)
verhält sich
Verhalten
der
Druckplatte
Die
erzielten Abdrücke
6 Grad R.
20
Zu fest.
Temperatur zu
niederig.
Teigfarben ver-
wendbar.
Nimmt schwer
Farbe an, trocknet
bald aus, muss oft
gefeuchtet werden.
Tonarm, hart, wenig
Abdrücke in einem
Gange2) erzielbar.
15 Grad R.
20
Gut, Teigfarben
weniger gut.
Nimmt Farbe gut an,
sonst wie oben.
Nach dem Feuchten balc
voll und schwer, wenig
Abdrücke in einem
Gange.
15 Grad R.
55—68
Gut, Teigfarben
auch gut.
Nimmt Farbe gut an,
hält sich lange feucht.
Es darf kein hygro-
skop. Salz zurFeuch-
tung genommen wer-
den.
Gut, viele und gleich-
mässige Abdrücke in
einem Gange erzielbar.
21 GradR.
40
Wird dünn und
schmierig, Teig-
farben absolut
nicht zu ver-
wenden.
Nimmt Farbe sehr
leicht an, tont bald,
wird trocken.
Wenig gute Abdrücke
in einem Gange, werden
bald nach dem Feuchten
tonig.
21 Grad R.
68
Wie vorher.
Schicht wird bald
verletzt, aufgerauht.
Tont übers ganze
Bild, die feine Zeich-
nung verliert bald.
Platte rasch abgear-
boitet.
Stark tonig bald nach
dem Feuchten. Unbe-
lichtete Theile worden
stark tonig. Wenig gute
Abdrücke von einer Platte
erhältlich. Feine Töne
verlieren sich ganz im
allgemeinen Ton.

1) Mit Firniss geriebene.

2) Ohne Zwischenmanipulationen.

Je genauere, gleichmässigere und dem Lichtdruck zuträg-
lichere Verhältnisse in Bezug auf Temperatur und Feuchtig-
keitsgrade im Druckerei-Raume geschaffen werden können,
desto sicherer und erfolgreicher wird sich die Leistungsfähig-
keit, qualitativ und quantitativ, gestalten.
Durch ein Thermometer und ein Hygrometer ist man in
die Lage versetzt, zweckdienliche Verhältnisse in diesen Rich-
tungen eruiren zu können und ist vom Verfasser beabsichtigt,
durch vorstehende Tabelle nicht nur die diesbezüglichen All-

Störungen im Lichtdruck-Verfahren.

24!»

Papiere
Vorläufige Abhilfe
geleimtes
ungeleimtes 3)
Hebt die aufgetragene
Farbe an den kräftigen
Partien nicht ab, mindere
Papiere rauhen an diesen
Stellen auf.
Rauht an den kräftig ge-
zeichneten Stellen des
Bildes auf, oder reisst
sogar ab Klebt an den
Weissen.
Höhere Temperatur, mehr
Feuchtigkoitsgrade. Farbe
dünner machen. Hygro-
skop. Salz in die Feuchtung
geben. Aufstellen grosser
offener mit Wasser gefüllter
Gefässe auf den geheizten
Ofen.
Zeigt obigen Fehler nur
bei minderen Papieren.
Zeigt obigen, erst an-
geführten Fehler weniger.
Mehr Feuchtigkeitsgrado.
Ffygroskop. Salz in die
Feuchtung. Besprengen
des Fussbodens mit kaltem
Wasser.
Verhält sich sehr gut, selbst
miuderwerthiges Chromo-
papier gut druckfähig.
Gut, weniger Abdrücke
in einem Gange erziel-
bar, wie bei geleimtem
Papier, Platte trocknet
früher.
Mindere Papiere drucken
sich schwer, neigen zum
Kleben.
|
Klebt an den nichtbelich-
teten (weissen) Stellen.
Festere Farbe. Ausdecken
der weissen Stellen mit
scharfer Feuchtung4;-
Hat Neigung zum Kleben.
Mindere Papiere reissen
beim Durchgänge in der
Schnellpresse ab.
Klebt stark an der Platte,
reisst beim Durchgänge
in der Schnellpresse ab.
Wie vorher. Feuchtung
in Eis stellen. Block mit
Eis abkühlen. Papier par-
tienweise übertrocknen.
Lüften des Locales.

3) Sehr gute Papierstoffe verhalten sich besser. 4) G cwöhnl. Feuchtung mit etwas Aetzkali.
haltspunkte zu bieten, sondern auch in leicht übersichtlicher
Weise dem Fachmann© eingangs citirte fünf Fragen zu beant-
worten, vorausgesetzt, dass die Herstellung der Druckplatten
in Ordnung erfolgt ist.
Bestimmte Wärmegrade, ca. 15 Grad R., geben den Druck-
farben eine richtige Consistenz und ist es im Allgemeinen
nicht gut thunlich, bei niederer Temperatur, die Consistenz der
Farbe durch Verdünnen mit Firniss zu bewerkstelligen, denn
die Drucke werden nach dem Trocknen matt, ohne rechte
 
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