Hans Schroedfer. Haus im Tal
Hans Schroedter. Von a. Gotzes
In seinem Heim in Hausen vor Wald, nahe Donau- sterschüler und Freund Hans Thomas, den er schon
eschingen. lernte ich Hans Schroedter kennen und lange als wesensverwandt erkannt hatte. Unter sei-
schätzen. Er ist eine Künstlernatur durch und durch. ner weisen Führung setzt ein reiches Schaffen ein
nicht aus Entwicklung, sondern aus Tradition. Adolf und formt sich weiterhin zu einem vielseitigen und
Schroedter, ein Bahnbrecher der Düsseldorfer Genre- künstlerisch bedeutenden Lebenswerk. Landschaft
maierei, war sein Großvater. Auch die Geschichts- und Volk des Schwarzwaldes finden in ihm den genia-
maler K. F. Lessing und A. von Werner gehörten zu len Gestalter. Was er schafft, ist erlauscht, beobach-
seiner Verwandtschaft. An der Karlsruher Akademie tet, wirkt unmittelbar, ist wirklichkeitsnahe. Wie
erhält er durch Schurth und Poetzelberger die erste unerschöpflich auch seine Phantasie ist, zeigen seine
Ausbildung. Dann geht er zu Carlos Grethe, wird Lithographien und Radierungen, vor allem seine zahl-
einige Zeit Mitarbeiter von K. Röchling in Berlin reichen Zeichnungen zu Märchenbüchern und Dich-
und kehrt nach Karlsruhe zurück, wo Graf von Kalck- tungen. Hier wird er oft zum ausgesprochenen Ro-
reuth die Seele der Akademie ist. Der hier neuge- mantiker.
gründete Künstlerbund gibt ihm Gelegenheit, sein In der Lebensarbeit Hans Schroedters liegt trotz
reiches graphisches Talent zu betätigen. Dochbringen ihrer Vielseitigkeit eine große Harmonie, die auch in
diese Jahre nicht die ersehnte innere Befriedung. der Handhabung des farbigen Elements ihren Aus-
Erst der nun einsetzende stetige Umgang mit der druck findet. Es ist jene Harmonie, die uns das Werk
Heimatnatur erlöst ihn von aller Ungewißheit. Und Hans Thomas so wertvoll macht. Im Kreis um diesen
noch eins kommt hinzu. Nach vier Jahren glück- echt deutschen Meister ist Hans Schroedter einer der
liehen Schaffens wird der Zweiunddreißigjährige Mei- Eigenwilligsten und Stärksten.
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Hans Schroedter. Von a. Gotzes
In seinem Heim in Hausen vor Wald, nahe Donau- sterschüler und Freund Hans Thomas, den er schon
eschingen. lernte ich Hans Schroedter kennen und lange als wesensverwandt erkannt hatte. Unter sei-
schätzen. Er ist eine Künstlernatur durch und durch. ner weisen Führung setzt ein reiches Schaffen ein
nicht aus Entwicklung, sondern aus Tradition. Adolf und formt sich weiterhin zu einem vielseitigen und
Schroedter, ein Bahnbrecher der Düsseldorfer Genre- künstlerisch bedeutenden Lebenswerk. Landschaft
maierei, war sein Großvater. Auch die Geschichts- und Volk des Schwarzwaldes finden in ihm den genia-
maler K. F. Lessing und A. von Werner gehörten zu len Gestalter. Was er schafft, ist erlauscht, beobach-
seiner Verwandtschaft. An der Karlsruher Akademie tet, wirkt unmittelbar, ist wirklichkeitsnahe. Wie
erhält er durch Schurth und Poetzelberger die erste unerschöpflich auch seine Phantasie ist, zeigen seine
Ausbildung. Dann geht er zu Carlos Grethe, wird Lithographien und Radierungen, vor allem seine zahl-
einige Zeit Mitarbeiter von K. Röchling in Berlin reichen Zeichnungen zu Märchenbüchern und Dich-
und kehrt nach Karlsruhe zurück, wo Graf von Kalck- tungen. Hier wird er oft zum ausgesprochenen Ro-
reuth die Seele der Akademie ist. Der hier neuge- mantiker.
gründete Künstlerbund gibt ihm Gelegenheit, sein In der Lebensarbeit Hans Schroedters liegt trotz
reiches graphisches Talent zu betätigen. Dochbringen ihrer Vielseitigkeit eine große Harmonie, die auch in
diese Jahre nicht die ersehnte innere Befriedung. der Handhabung des farbigen Elements ihren Aus-
Erst der nun einsetzende stetige Umgang mit der druck findet. Es ist jene Harmonie, die uns das Werk
Heimatnatur erlöst ihn von aller Ungewißheit. Und Hans Thomas so wertvoll macht. Im Kreis um diesen
noch eins kommt hinzu. Nach vier Jahren glück- echt deutschen Meister ist Hans Schroedter einer der
liehen Schaffens wird der Zweiunddreißigjährige Mei- Eigenwilligsten und Stärksten.
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