I
Ferruccio
Ferrazzi
Das Erwachen
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Farbe und Dekoration bei Ferruccio Ferrazzi
In der neueren italienischen Malerei nimmt Ferruccio
Ferrazzi durch die Verbindung einer ausgesprochen
dekorativen Begabung mit einem feinen Gefühl für
die Farbe und ihre substantiellen Wirkungen eine
besondere Stellung ein.
Ferrazzi. der 1891 in Rom geboren wurde, ging zu-
erst unter die Maler der „Pittura Lirica", deren Be-
strebungen in den zeitgenössischen Werken von
D'Annunzio und Pascoli ihr literarisches Gegenstück
fanden. Die Bilder Ferrazzis aus dieser Zeit und
vor allem die Werke einer darauf folgenden halb-
religiös-mystischen Periode sind stark vom Inhalt-
lichen betont, und ihr literarischer Charakter findet
nicht immer eine gültige Verbindung mit der male-
risch-gepflegten Farbgebung des Künstlers. Inner-
halb des Futurismus entwickelt Ferrazzi seinen per-
sönlichen Stil, denn auch hier bewahrt ihn sein
Malertum, sein Hang zur dichten Farbigkeit der
Fläche vor der völligen Auflösung der Form.
Die hier gezeigten Bilder entstammen einer Zeit,
während der in Italien der Futurismus durch die
neu-klassizistische Bewegung in den Hintergrund ge-
drängt wurde. Ferrazzi, der damals (1920—1925)
etwa Dreißigjährige, steht auch hier abseits. Wäh-
rend Casorati durch die fast abstrakt zu nennende
Körperlichkeit seiner Figuren eine neue Festigung
seines Bildaufbaues anstrebt und durch Komposi-
tionen bekannt wird, die uns heute oft als akade-
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Ferruccio
Ferrazzi
Das Erwachen
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Farbe und Dekoration bei Ferruccio Ferrazzi
In der neueren italienischen Malerei nimmt Ferruccio
Ferrazzi durch die Verbindung einer ausgesprochen
dekorativen Begabung mit einem feinen Gefühl für
die Farbe und ihre substantiellen Wirkungen eine
besondere Stellung ein.
Ferrazzi. der 1891 in Rom geboren wurde, ging zu-
erst unter die Maler der „Pittura Lirica", deren Be-
strebungen in den zeitgenössischen Werken von
D'Annunzio und Pascoli ihr literarisches Gegenstück
fanden. Die Bilder Ferrazzis aus dieser Zeit und
vor allem die Werke einer darauf folgenden halb-
religiös-mystischen Periode sind stark vom Inhalt-
lichen betont, und ihr literarischer Charakter findet
nicht immer eine gültige Verbindung mit der male-
risch-gepflegten Farbgebung des Künstlers. Inner-
halb des Futurismus entwickelt Ferrazzi seinen per-
sönlichen Stil, denn auch hier bewahrt ihn sein
Malertum, sein Hang zur dichten Farbigkeit der
Fläche vor der völligen Auflösung der Form.
Die hier gezeigten Bilder entstammen einer Zeit,
während der in Italien der Futurismus durch die
neu-klassizistische Bewegung in den Hintergrund ge-
drängt wurde. Ferrazzi, der damals (1920—1925)
etwa Dreißigjährige, steht auch hier abseits. Wäh-
rend Casorati durch die fast abstrakt zu nennende
Körperlichkeit seiner Figuren eine neue Festigung
seines Bildaufbaues anstrebt und durch Komposi-
tionen bekannt wird, die uns heute oft als akade-
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