Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration — 6.1895

DOI Artikel:
Zu unserer Illustrationen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.6759#0200

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Seite s50.

Illustr. kunstgewerbl. Zeitschrift für Znnen-Dekoration.

September-^eft.

unseren gMlustratwnrn.

»ingangs-Vignette von Friedolin Denker in Karlsruhe. Die-
selbe nimmt Bezug auf das zehnjährige Bestehen des badischen Kunst-
gewerbevereins und die
damit verbundene Aus-
stellung von Innen-
Dekorationen. Hieran
schließen sich in Abbil-
dung Nr. 190 und tyt
zwei Kopfleisten von
Prof. Max Honegger
in Leipzig, einem frühe-
ren Schüler von Prof.
Götz, an. Dieselben sind
für eine Festschrift der
Leipziger Akademie und
Kunstgewerbeschule ge-
fertigt und zeichnen sich
durch ihre frische und
originelle Komposition
aus. Honegger wirkt
als Lehrer der genannten
Leipziger Anstalt mit
bestem Erfolge, da ihm
das für diese Zentrale
des deutschen Buchhan-
dels so wichtige Unter-
richtsgebiet der Buch-De-
koration übertragen ist.

Portal dervilla
Dacquä in Neustadt
a.d.Haardt von Prof.
Ludwig Levy in
Karlsruhe. Abbil-
dung Nr. >92. Dieses
in edler Renaissance ge-
haltene Portal steht im
besten Einklänge zu der
Gesammtarchitektur der
von Prof. L. Levy ent-
worfenen Villa, bei
welcher insbesondere die
prächtigen vom Kunst-
schlosser F. Brechen-
macher, Frankfurt, ge-
schmiedeten Lingangs-
gitter Meisterstücke der
Kunstschmiedetechnik bil-
den. Gleich tüchtige
Leistungen bilden die
Eingangsthüren der
Villa Mahla in
Landau, Abbildung
Nr. Z95, und der Villa
kiebrich - Merkel in

Neustadt a. d. H., Abbildung Nr. ^96, wie auch die trefflichen Füllungs-
und Balkon-Gitter, Abbildungen Nr. 20s bis 208, die nach den Ent-
würfen des gleichen Meisters in unserem Hefte enthalten sind. Die bayerische
Pfalz verdankt Prof. Levy bereits eine Anzahl der schönsten Bauten,
darunter die treffliche Synagoge in Kaiserslautern.

Saal des Großherzoglichen Schlosses in Mannheim, Bei-
lage I. Das so monumental angelegte Schloß zu Mannheim, der früheren
Residenz pfälzischer Kurfürsten, welches neuerdings durch die badische Regie-
rung in seiner Fassade renovirt wird, enthält eine Fülle der schönsten Pracht-
räume, die noch viel zu wenig bekannt sind und welche insbesondere durch
ihren dekorativen Schmuck in Stuck, namentlich aber durch die so prächtigen
Gobelins von besonderem Interesse sind. Der in unserem Hefte angeführte
Saal ist gerade in Bezug auf diesen Gobelinschmuck von trefflicher Wirkung.
Nicht minder interessant ist die malerische Schloßkirche und die großartig
angelegte Bibliothek, deren Abbildung wir in einem späteren Hefte Nach-
folgen lassen werden. Die fotografischen Ausnahmen dieser Räume find von
Hof-Fotograf H. Lill in Mannheim. Sie wurden von Ihrer Königlichen
Hoheit der Frau Großherzogin von Baden der Ausstellung des
badischen Kunstgewerbevereins zur Verfügung gestellt.

Halle aus dem Schlosse Mainau, Abbildung Nr. t9H. Der herr-
liche Fürstenfitz, das Inselschloß Mainau ist in unserem Hefte durch eine

Abbildung 206. Füllungs-Gitter in Schmiedeeisen.

Illustration der unteren Eingangshalle des Schlosses vertreten. Früher lang-
jährige Niederlassung der Deutsch-Drdensritter und dann Ligenthum der
Familien Esterhazy, Langenstein und Douglas, ging dieses herrlich
gelegene Besitzthum Z853 an den damaligen Prinz-Regenten und jetzigen
Großherzog Friedrich von Baden über, welcher mit der Zeit Schloß wie
Insel zu einem wunderbaren Kleinod umgestaltete und durch prächtige Park-
und Gartenanlagen verschönte. Das Schloß selbst ist reich an Kunstschätzen.
Die in unserer Illustration längs der Holztäfelung im oberen Fries derselben
sichtbaren Wappen sind diejenigen der früher hier refidirenden Komthure des
Deutschordens. Die Großherzoglichen Herrschaften bringen meist die Monate
August und September auf Mainau zu. Lange Zeit hindurch weilte auch
während dieser Zeit Kaiser Wilhelm I. alljährlich zu Besuch auf Mainau.
Die Innen-Dekoration wird später noch einige Innenräume des Schlosses nach
Aufnahmen des Hof-Fotografen Wolfs in Konstanz Nachfolgen lassen.

Thür - Umrahmung eines Spiel- und Billard-Saales von
August Gagel in Karlsruhe, Abbildung Nr. Z97. Diese originelle
Zeichnung eines Portals für das Spielzimmer einer pfälzischen Villa ist in
verschiedenartigen Hölzern, theils geschnitzt, theils in Linlege-Arbeit behandelt
und ist diesen Theilen des Zimmers entsprechend auch der ganze Raum
höchst wirkungsvoll nnd gediegen ausgestattet.

Treppenhaus-Fenster von Gtto Vittali in Vfsenburg, Ab-
bildung Nr. 1F8. Gffenburg in Baden ist bekanntlich der Sitz einiger
bedeutenden Ateliers für Glasmalerei. So die Firmen Adolf und Wilhelm
Schell, Börner, Geck und L>. vittali, von welch letzterer dieses Treppen-
haus-Fenster angesertigt
wurde. vittali hat
insbesondere auch im
Gebiete der Glasätzerei
sehr Tüchtiges geleistet,
wie sich überhaupt die
Glasmalerei in Baden
durch die weiteren Werk-
stätten in Heidelberg,

Freiburg, Karlsruhe und
Konstanz zu einer sehr
erfreulichen Höhe ent-
wickelt hat.

Wand-Gemälde
der Brauerei Höpf-
ner von Maler,Gtto
Kemmer in Karls-
ruhe, Abbildg. Nr. t99
und 200. Diese beiden
lebendigen Kompositio-
nen des Vorstandes der
Karlsruher Malerinnen-
schule, welche den
„Tanz" und ein „Zech-
gelage" darstellen, bil-
den einen wirkungs-
vollen Wandschmuck der
schöllen Räume der
Brauerei Höpfner
in Karlsruhe. Auch die
von dem gleichen Meister
entworfenen Glasge-
mälde, Abbildungen
Nr. 20 z, 202, 20-t U.205,
welche den Saal des
Karlsruher Rath-
hauses schmücken, sind
ebenso tüchtige Leistun-
gen. Sie sind das Er-
gebniß eines engeren
Wettbewerbes unter den
badischen Glasmalern
und von der kunstge-
werblichen Anstalt von
Wilhelm Schell in
Gffenburg ausgeführt.

Es find im Ganzen
sechs Bilder, von welchen
die hier wiedergege-
benen die Schule, die

Armenpflege, die Krankenpflege und den Wasser- und Straßenbau,
und die beiden weiteren die Wasserversorgung und die Feuerwehr darstellen.

Rokoko-Salon aus der Wohnung von Direktor Karl Forst
in Karlsruhe, Beilage II. Derselbe ist nach dem Entwurf von Direktor

Abbildung 207. Füllungs-Gitter in Schmiedeeisen.
 
Annotationen