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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 28.1930

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Heft 1
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Uhde-Bernays, Hermann: Erinnerung an Feuerbach: (geboren am 12. September 1829)
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https://doi.org/10.11588/diglit.7609#0045

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ANSELM FEUERBACH,-;KINDERFRIES. ZEICHNUNG

ERINNERUNG AN FEUERBACH

(GEBOREN AM 12. SEPTEMBER 1829)
VON

HERMANN UHDE-BERNAYS

l^\er hundertste Geburtstag Feuerbachs gibt be-
sonderen Anlaß, seiner zu gedenken, in einer
Zeit, deren auf Zweck, Wirtschaft, Geschäft, Sach-
lichkeit gestelltes Begehren von den Eigenschaften
eines edlen Idealismus, eines tiefen sittlichen Ernstes
und eines gedankenreichen Vorstellungsvermögens,
welche diesen Künstler auszeichneten, sich noch
weiter entfernt hat, als es während seines kurzen,
entsagungsvollen Lebens der Fall gewesen ist. Die
Persönlichkeit Feuerbachs, sein Leben und seine
Werke sind in der Zeitschrift „Kunst und Künst-
ler", schon gleich zu Beginn, ihrer hohen Be-
deutung nach anerkannt und gewürdigt worden,
yor der Jahrhundertausstellung, als der Kreis seiner
Freunde noch klein war. Im zweiten Bande hat
Carl Neumann drei gehaltvolle Briefe veröffent-
licht, für den vierten Band Karl Schefiier einen
umfassenden, Wärme der inneren Teilnahme an
Feuerbachs Geschick und sicheren kritischen Maß-
stab in außerordentlich klarer Darstellung ver-
bindenden Aufsatz über Feuerbach geschrieben.
Seither ist kaum ein Jahrgang erschienen, in dem

nicht wenigstens eine Abbildung oder eine Aus-
stellungsnotiz an Feuerbach erinnert hätte. Feuer-
bachs Leben ist durch sein „Vermächtnis", wohl
das meistgelesene deutsche Künstlerbuch, und durch
die Briefe an die Mutter bekannt. Feuerbachs
Bilder sind in allen deutschen Museen zu finden,
seine künstlerische Mission ist erfüllt.

Der nachfolgende Abdruck von drei unver-
öffentlichten Briefen und die Wiedergabe einer
bisher unveröffentlichten Zeichnung beabsichtigen,
aus Anlaß des Feiertages bescheidene und doch
nicht unwichtige Ergänzungen für die Kenntnis
Feuerbachs zu bringen, um bei den Verehrern des
Meisters sein Andenken lebendiger wirken zu lassen,
als frisch geprägte Worte jemals aussagen könnten.

Der erste der nachfolgenden Briefe ist von dem
Direktor der Düsseldorfer Akademie, Wilhelm
Schadow, an Feuerbachs Vater, Professor der
Archäologie an der Universität Freiburg, gerichtet.
Auf Veranlassung der Mutter waren Zeichnungen
des fünfzehnjährigen Knaben an Schadow und
Lessing nach Düsseldorf gesandt worden. Der
 
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