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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 28.1930

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Heft 3
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Berliner Städtische Kunstpflege
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https://doi.org/10.11588/diglit.7609#0143

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BERLINER STÄDTIS

TAer peinliche Korruptionsskandal, der die Verwaltung der
Stadt Berlin in der Person einiger ihrer höchsten Ver-
treter kompromittiert, hat auch gewisse Vorgänge ans Licht
gebracht, die sich beim Ankauf von Kunstwerken für die
Stadt abgespielt haben sollen. Ohne auf die Einzelheiten
dieser in der Presse wiederholt erhobenen Beschuldigungen
eingehen zu wollen, möchten wir die Gelegenheit nicht vor-
übergehen lassen, auf die, auch abgesehen von der Frage
greif barer Verfehlungen, höchst unerfreuliche Lage der städti-

CHE KUNSTPFLEGE

sehen Kunstpolitik, die wir seit langem bekämpft haben,
erneut hinzuweisen. Es gibt vielerlei persönliche Motive,
die zum Schaden der Sache die Entscheidungen der städti-
schen Ankaufskommission beeinflussen können. Man braucht
nicht gleich das Schlimmste anzunehmen und zu glauben,
daß Künstler die Mitglieder der Kommission durch Geschenke
von Bildern oder Skulpturen zu ihren Gunsten zu beein-
flussen suchen. Schon der freundschaftliche Verkehr be-
günstigt unter Umständen eine Kameradschaft, die zu ein-

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