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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 28.1930

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Gravencamp, Curt: Hundert Jahre Frankfurter Kunstverein
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https://doi.org/10.11588/diglit.7609#0107

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COURBF.T, PROUDHON AUF DEM TOTENBETT. LITHOGRAPHIE

AUSGESTELLT IM GRAPHISCHE» KABINETT, MÜNCHEN

UNDERT JAHRE FRANKFURTER KUNSTVEREIN

J^er Frankfurter Kunstverein, der in diesen Tagen aufsein
hundertjähriges Bestehen zurückblicken konnte, ist eine
Gründung Frankfurter Bürger und wohl durch eine Art von
Reaktion auf ein fehlendes fürstliches Mäzenatentum hervor-
gerufen worden. In Frankfurt, wo man vor hundert Jahren
im Vergleich mit anderen Städten in Bildungsfragen und
'hrer kommunalen Propagierung etwas zurückstand, waren
Johann Friedrich Städel und der Fürstprimas von Dalberg
durch ihre epochemachenden Sammlungsgründungen un-
mittelbar Anreger zu einer Kultivierung des führenden
Bürgertums. Die Gründung des Frankfurter Kunstvereins
wurde im Jahre 1829 von Patriziern der Stadt wie Philipp

Passavant, Alexander Bernus, Senator von Günderrode und
anderen beschlossen. Zweck des Vereins war es zunächst,
das einheimische Kunstschaffen durch Ankäufe von Kunst-
werken zur Verlosung unter den Mitgliedern zu fördern,
weiterhin aber die private und öffentliche Kunstpflege Frank-
furts in die Hand zu nehmen: Denkmale, wie das Goethe-,
das Gutenberg- und das Guillettdenkmal, die Kaiserbilder
im Kaisersaal des Römers sowie Werke der damals zeit-
genössischen Malerei, die sich noch heute im Städelschen
Institut befinden, verdankt Frankfurt den Bemühungen seines
Kunstvereins. Ferner umfaßte das Programm die tatkräftige
Förderung der eingesessenen Künstlerschaft. Was wir heute

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