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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 28.1930

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Heft 7
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Cohen, Walter: Meisterwerke Deutscher und Französischer Malerei im Kunstverein zu Düsseldorf
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https://doi.org/10.11588/diglit.7609#0319

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einer anderen Wand Bilder von Liebermann und Corinth
zwischen solche von Renoir, Monet und Pissarro. Aber die
Gleichung geht nicht auf: diese beiden Impressionismen,
der deutsche und der französische, sind grundverschieden.
So verschieden wie Rheinwein und alter Burgunder. Sle-
vogt erkämpft sich einen Platz mit dem fast improvisierten
„Prinzregenten Luitpold".

Mit einigen Bedenken steigt man die Treppe zu dem
zweiten großen Oberlichtsaalhinauf. Manet, Marees! Dr. Gold,
dem das Hauptverdienst an der Ausstellung zukommt, sieht
in ihnen die Hauptführer der neueren europäischen Kunst
und gerne stimmt man ihm zu. Wäre nur Marees stärker
vertreten! Von Manet ist das Hauptwerk des alten Musi-
kanten, das ehemals im Museum zu Wien war, eher retro-
spektiv, Zwei Frauenbildnisse, besonders das der Rosita

Mauri (Sammlung Köhler, Berlin), geben den Manet, den
wir lieben. Cezanne ist mit einer Landschaft und einem
Apfelstilleben sehr imposant vertreten. Dazu Degas und
Renoir, dieser unter anderen mit der herrlichen Prome-
nade der Sammlung Köhler, Berlin. In einem letzten Saale
dann der Ausklang, hier soll der Sieg der reinen Farbe ver-
kündet werden. Van Gogh, Gauguin, Signac und Seurat,
aber auch noch Matisse, von Deutschen: der späte Trübner,
der späte Corinth, die Modersohn, sogar Purrmann und Moll.

Soll man „Programme" hängen? Programmatisch will diese
Ausstellung sein. Sie regt zum Nachdenken an. Registriert.
Aber ich liebe mehr die Ausstellungen, die wie auf einer
Wiese ein duftendes Vielerlei von Blumen und Blüten zeigen.
Blumen blühen auch hier, in einer Fülle, die dankbar stimmt.

Nur, daß der Teufel die Botanik holen soll!

H. DAUMIER, BÜSSENDE MAGDALENA

AUSSTELLUNG DES KUNST VEREINS IN DÜSSELDORF
 
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