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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 28.1930

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Heft 9
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Henschel-Simon, Elisabeth: Die Bildergalerie von Sanssouci
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https://doi.org/10.11588/diglit.7609#0403

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DIE BILDERGALERIE VON SANSSOUCI

VON

ELISABETH H E N S C H E L-S I M O N

T~Xie Bildergalerie beim Schloß Sanssouci hat nur im acht-
zehnten Jahrhundert zu den anerkannten Sehenswürdig-
keiten gehört, — heute wissen beruflich nicht eigens Inter-
essierte kaum etwas von ihrer Existenz. Sie gilt als eine
etwas verfehlte Liebhaberei Friedrichs des Großen, die zu-
dem durch die Tätigkeit der Berliner Museumskommission
im Jahr 1830 ihre einzig wertvollen Bilder eingebüßt habe.
Dieses Vorurteil wird noch aus einer Zeit mitgeschleppt,
die dem Rokoko fern stand, und es ist jetzt vielleicht der ge-
gebene Augenblick, es zu berichtigen.

Die Geschichte der Galerie ist einfach: 1755 begonnen,

Anmerkung der Redaktion: Die Bildergalerie beim Schloß
Sanssouci wird in diesen Tagen wieder eröffnet, nachdem sie von Frau
Dr. Henschel-Simon neu geordnet worden ist.

durch den siebenjährigen Krieg unterbrochen, 1764 zu Ende
geführt. Der Baumeister: Johann Gottfried Büring, der
aus dem Plan und der Idee des Königs, fremden Vorbildern,
KnobelsdorfFscher Phantasie und einem guten Teil eigener
Schöpferkraft die Umrahmung schuf für die dreigeteilte
lange Bilderwand und das Kabinett für die „kleinen
Schildereyen".

Gebäude und Sammlung wurden miteinander und für-
einander geschaffen; sie verdanken einem Willen ihre Ent-
stehung, und die gleiche Zeit hat die Geschlossenheit ihrer
Gestaltungskraft in den Dienst dieser einheitlichen Schöpfung
gestellt. Sammlung und Gebäude sind unlösbar miteinander
verknüpft, und es wäre sinnlos, eines vom andern trennen
zu wollen, also etwa eine andere als die ursprüngliche Bilder-

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