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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 28.1930

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Heft 9
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Henschel-Simon, Elisabeth: Die Bildergalerie von Sanssouci
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Aus dem Kultusministerium
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https://doi.org/10.11588/diglit.7609#0405

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ten und einige wenige des sechzehnten Jahrhunderts. Die
Zahl der Bilder des achtzehnten ist verschwindend gering —
Friedrichs Vorliehe dafür war bereits vorüber, als er für die
Galerie zu sammeln begann. Die Abbildung einiger Bilder
mag den Charakter der Sammlung andeuten, die auch nach
der Abwanderung von Werken wie der Leda von Correggio,
Rubens' heiliger Cäcilie und dem Selbstbildnis des jungen
Rembrandt noch genug gute und interessante Bilder aufweist.
(Die Museumsverwaltung in Berlin stellte übrigens in ent-
gegenkommender Weise einen Teil der 1830 nach Berlin
abgegebenen Bilder für die Wiederherstellung der Galerie
zur Verfügung.) Hier hängen noch fünf eigenhändige Bil-
der von Rubens, manches wichtige Bild aus Rubens' Kreis
und auf der italienischen Seite — die Meister waren schon
im achtzehnten Jahrhundert nach Nationen getrennt — die
Befreiung des heiligen Petrus von Domenichino, Marattis

Romulus und Remus und Lanzelot und Ginevra von Giulio
Romano. Eine Diana und Callisto, die bisher als Delafosse
galt, hat sich einwandfrei als Lancret erwiesen. An der Be-
wunderung seiner Zeit für die van der Werffs ist auch Fried-
rich nicht vorbeigegangeh; beide Brüder sind in charakte-
ristischen Werken vertreten.

Das ist die Sammlung Friedrichs des Großen. Die Meister-
namen allerdings, mit denen er und seine Zeitgenossen die
Bilder belegten, sind meist verschwunden. Der Ruhm dieser
Tizians, Lionardos und RafFaels hat sich als vergänglich
erwiesen. Der Verzicht auf diese Namen wiegt aber leichter,
da etwas Selteneres dafür eingetauscht wurde: eine Sammlung
des achtzehnten Jahrhunderts in dem eigens für sie ge-
schaffenen Raum, der sich in seiner Helligkeit und Weite
und in der Anmut seiner dekorativen Formen heute wie
vor 160 Jahren unangetastet und lebendig darbietet.

OBERITALIENISCHER MEISTER, VENUS UND ADONIS
ERSTE HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS

P. P. RUBENS, DIANA UND CALLISTO
SKIZZE, VON FRAGONARD (?) VERGRÖSSERT

AUS DEM KULTUSMINISTERIUM

Tm preußischen Ministerium für Wissenschaft, Kunst und
Volksbildung sind die Personalveränderungen nun abge-
schlossen, die durch Wilhelm Waetzoldts Ernennung zum
Generaldirektor der Berliner Museen und durch das Aus-
scheiden des Ministerialdirektors Nentwig notwendig ge-
worden waren. In die Stellung Nentwigs ist P. G. Hübner
berufen worden, der vorher die staatlichen Schlösser und
Gärten in vorbildlicher Weise verwaltet hat. Diesen Posten
hat Ernst Gall nun übernommen, der an dem bisher in den
Schlössern Geleisteten als Referent schon Anteil gehabt hat,

dem ferner die preußischen Museen außerhalb Berlins unter-
standen, der endlich, als Waetzoldts Nachfolger, das Referat
für moderne Kunst und Literatur ausgezeichnet bearbeitet
hat, der aber mit alledem stark überlastet war. Das von ihm
nun abgegebene Referat für moderne Kunst ist Dr. Adriani
übertragen worden. Was wieder eine gute Wahl zu sein
scheint. „Wieder", weil das Kultusministerium sich über-
haupt dadurch auszeichnet, daß es für seine Verwaltungsauf-
gaben Männer zu finden weiß, die, als gute Beamte, pro-
duktiv und führend zu sein verstehen. K. Sch,

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