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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 17.1882

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Verschiedenes / Inserate
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Vermischte Nachrichten. — Vom Kunstmarkt. — Zeitschriften. — Jnserate.

am 21. d. M. hat unter anderen auch zu einer Ausstellung
indischer Kunstgegenstände Veranlassung gegeben, welche eine
überaus interessante Übersicht über die Leistungen des indi-
schen Kunstfleißes gewährt. Das Zustandekommen dieser
Ausstellung ist dem Entgegenkommen der englischen Regierung
zu danken. Auf Wunsch der preußischen Regierung hat die
Direktion des Southkensington-Museums sich der Niühe unter-
zogen, aus königlichem und privatem Besitz eine Sammlung
zusammenzubringen und nach Berlin zu transportiren, wie
sie von solchem Umfange und solcher Mannigsaltigkeit nicht
so leicht wieder an einem Orte vereinigt werden diirfte. Zur
Orientirung dient ein reich mit guten Jllustrationen ausge-
statteter Führer aus der Feder des anerkanntesten Sachver-
ständigen Sir George Birdwood, in Übersetzung von John
W. Mollet. Das stattliche Oktavbändchen ist snr 3 Mark
im Buchhandel zu haben. Wir werden später auf das Buch
und dis Ausstellung selbst näher eingehen.

Vermischte Nachrichten.

L. Die große Aussrellung in Stuttgart wurde am 9.
Oktober geschlossen. Das Verkaufsergeßnis derseben hat
sich für die Künstler sehr günstig gestaltet, da von den Ol-
bildern sast ein Dritteil, von den Aquarellen aber mehr als
die Hälfte abgesetzt wurden. Ausgestellt waren im Ganzen
105 Gemälde, darunter 22 Porträts und sünf andere, die
sich schon in Privatbesitz befanden, von den übrigen 78 wurden
25 verkauft, nämlich die obengenannten für die Staatsgalerie,
die „Marine"» von Schönleber an die Königin Olga, der
„Buchenwald" von C. Ebert und ein Genrebild „Entdecktes
Liebesgeheimnis" von Fr. Ortlieb an den Kunstverein in
Heilbronn, 10 für die Kunstausstellungslotterie und die andern
an Private. Von den vohandenen 51 Aquarellen und Hand-
zeichnungen wurden 27, meist für die Verlosnng gekauft,
von den 46 Skulpturwerken dagegen nur 2 und zwar ein
reizendes Relief „Musik und Tanz" von Josef Dreßler und
eine schöne Gruppe „Amor mit Hund spielend" von Theodor
Bechler (der dafür auch die silberne Medaille erhalten),
letztere an den König von Württemberg. Unter den beim
Schluß der Ausstellung verliehenen Ordensauszeichnungen
befanden sich auch zwei sür Künstler: Karl Ebert in München
erhielt den Kronenorden zweiter Klasse, Braith daselbst
das Ritterkreuz I. Klasse des Friedrichsordens. Das Ehren-
diplom und die den Medaillen beigefügten Diplome werden
nach einer geschmackvollen Zeichnung des Professors Hermann
Herdtle in Wien, eines geborenen Stuttgarters, ausge-
sührt. — Das schöne, vom Freihern von Reischach hergestellte
Gemach im Renaissancestil hat der Maler Robert Stieler
im Auftrag der Königin in einem sorgfältig durchgeführten
Aquarell dargestellt. Auch sür die Möbelsabrikanten Wirths
Söhne hatte derselbe deren reich ausgestattetes Zimmer als
Aquarell zu malen.

Die neuen Pergamenischen Funde sind am Montag auf
dem Görlitzer Bahnhofe in Berlin eingetroffen und nach
dem Museum geschafft worden. Dieselben wurden, wie die
„Tägl. Rundsch." berichtet, auf vier, mit je 6, 8, 12 und 15
KistenbeladenenWagen nach ihrem Bestimmungsorte befördert.

Vom Aunstmarkt.

Herm. Amslers Ornamentsammlung kommt in Börners
Kunstauktionsanstalt zu Leipzig am 28. November zur Ver-
steigerung. Vor einem Jahre wurde desselben bekannten
Kunsthändlers private Kupferstichsammlung an gleicher Stelle
verauktionirt; damals war der Besitzer noch am Leben, wenn
auch ohne Hoffnung bereits dem Tode verfallen, der ihn

denn auch am 29. April d. I. von seinen Leiden erlöste.
Die Ornamentsammlung war ihm besonders ans Herz ge-
gewachsen und mit großem Verständnis wußte er dieselbe
zu vermshren. Nicht einseitig sich beschränkend, stellte er
da eine Sammlung zusammen, die das ganze Gebiet des
Ornaments übersichtlich,wenn auch natürlich nicht ohne einzelne
Lücken enthält. Der Katalog zählt zwar nur 511 Nummern
auf, er ist dafür aber an innerem Gehalte um so reicher.
Da giebt es Ornamentblätter von den besten Künstlern allsr
Schulen, wie von Dürer, von den Kleinmeistern, von P.
Flötner, W. Jamnitzer und vielen anderen deutschen Meistern,
von Zoan Andrea, E. de Laune, den beiden de Bry, H.
Vredeman de Vries und so manchen Künstlern, deren Namen
man vergebens in einem Künstlerlexikon sucht. Als besondere
Kostbarkeiten sind auch die vielen gepunzten Blätter (Nr.
21—38), die Arbeiten des Flindt, Zan, des Monogrammisten
1. 8., die seltene Nielle von Perugino (Nr. 315) hervorzu-
heben. Angewandte Ornamentik auf spezielle Werke der
Kunstindustrie zeigen in trefflichster Vollendung die Gold-
schmiedarbeiten uiid Vasen oder Gefäße, wie sie im Katalog
bei den Namen Collaert, P. Flindt, D. Mignot, Morison,
Virgil Solis (dessen Werk sehr reich vertreten ist und die
seltensten und gesuchtesten Blätter dieser Art enthält), Toro,
A. Veneziano, E. Vico verzeichnet sind. Auch Vorlagen sür
architektonische Details (von Dieterlin), Wappsn und Wappen-
schilder (von Luining, Siebmacher, Virg. Solis u. a.), Buch-
binderarbeiten (von Jacquemart) und schließlich zahlreiche
Alphabete und Schreibvorschriften dürfen nicht mit Still-
schweigen übergangen werden. IV.

Zeitschriften.

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PIiv .Venäiniiz. H». 486 n. 497.

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Inserate.

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