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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 17.1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.5808#0065

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125

Vom Kunstmarkt. — Nsuigkeiten des Buch- und Kunsthandels. — Zeitschriften.

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Horizont aufsteigende Wolke, welche dem verschmachtenden Lande
den heißersehnten Regen bringen soll, nach dem sich das Volk
Jsraels wieder dem niahrenGotte zugewendet. Das Bild reiht
sich nach Gedanke,Auffassung, Lebensfülle und Wahrheit, sowie
nach Größe und Reinheit des Stils würdig jenen Werken an,
in denen wir seit mshr als einem Jahrhundert den Ruhm
und den Wert der deutschen Kunst zu feiern gewohnt waren.

Entwurf zu einem Vorhang sür das Hamburger Stadl-
theater. Der bedenkliche Zuständ des alten Vorhangs hatte
eine Anzahl freigebiger Freunde des Stadttheaters in
Hamburg zur Stiftung eines neuen Vorhangs veranlaßt.
Zur Beschaffung eines würdigen Entwurfes war bereits im
November 1819 eine Konkurrenz für Mitglieder derHamburger
Architekten- und Künstlervereinigung ausgeschrieben worden.
Das Schiedsgericht, zusammengesetzt aus den Herren Archi-
tekt Martin Haller, Maler Martin Gensler und Hermann
Steinfurth in Hamburg und dem bekannten Historienmaler
und Dichter Arthur F i t g e r in Bremen, erkannte einstimmig
dem von Hans Speckter eingereichten Entwurfe den Preis
zu. Der Auftrag wurde erst anfangs Zuni d. I. erteilt, so
daß zur Ausführung kaum drei Monate Zeit blieben. Die
meisten Skizzen gingen, gleich so vielen modernen Arbeiten
dieser Art, auf überreiche Prachtentwickelung aus; von ihnen
unterschied sich die Specktersche durch stilvolle Einfachheit und
dunkel-ruhiges Kolorit. Die leitenden Jdeen Speckters er-
geben sich aus folgenden Daten: Jm Mittelfelde zeigen sich
in überlebensgroßen Figuren die Allegorien der Oper, der
Tragödie und Komödie. Jn dem ringsherum laufenden
Friese erscheinen Kindergestalten, tanzend, musizirend, mit
allerlei Getier sich beschästigend oder dem „süßen Nichtsthun"
sich hingebend, in mattfarbigen Rankenornamenten; in ihrer
Mitte präsentiren sich Amor und Psyche, liebevoll aneinander-
geschmiegt. Diese Gruppen tragen das Gepräge wahrhaft
klassischer Heiterkeit. >— Neben der Mythologie und Allegorie
kommt aber auch die Geschichte, nämlich die lokale Theater-
geschichte, in sprechender Weise zur Geltung. An die ruhm-
reiche Vergangenheit der Hamburger Bühne erinnern vier
in die aufsteigenden Borten verflochtene Porträtmedaillons:
1) des Begründers der deutschen Oper, des Senators Gsr-
hard Schott, der auch zeitweilig Direktor seinesTheaters war
(geb. 1641, gest. 176Z; Eröffnung des Theaters am 2. Jan.
1618); 2) des eigentlichen Begründers der deutschen Schau-
spielkunst, des inHamburg 1120 geborenen, inGotha 1118 gs-
storbenen Konrad Ekhof, dessen Andenksn nun zugleich durch
ein Bronzerelief am Sockel des Hamburger Lessingdenkmals
geehrt wird; 3) des Dichters Gotthold Ephraim Lessing,
des LeitersdesHamburgischen Nationaltheaters und Schöpfers
der „Hamburgischen Draniaturgie" (1729—1181); 4) des
unvergeßlichen Hamburger Schauspielers, Direktors undDra-
maturgen Friedrich Ludwig Schröder (1144—1813). Ferner
erblickt man eine kleine Ansicht des jetzt abgerissenen alten
Opernhauses am Gänsemarkt. Von spitzfindigen allegorischen
Jllustrationen ist überall Abstand genommen und lediglich
auf eine ruhige würdige Gesnmtwirkung hingestrebt, welche
die Aufmerksamkeit nicht unnötig erregt und reizt, sondern
dem eigentlichen Zwecke, das Auditoriuin in eine gesammelte,
vorbereitende Stiinmung zu versetzen, dienen wird.

(Hamb. Corresp.)

vom Aunstmarkt.

Amsterdaiiier Kiinstaiiktion (Fred. Muller L Co.). Bei
der Versteigerung der Gemäldesammlung von Bierens am
1S. November wiirden unter anderen bezahlt für „Ein Früh-
stück" von Metsu 13 000 Gulden, „Die Spitzenklöpplerin"
von Slingeland 8000 Gulden, für einen Adrian van Ostade
(„Der Trinker") 11000 Gulden, für zwei Landschaften mit
Vieh von Adrian van de Velde zusammen 1100 Gulden, für
ein Jnterieur von P. de Hoogh 9000 Gulden, für zwei See-
stücke von Backhuysen zusammen 4400 Gulden, für zwei
Landschaften von Berchem zusammen 5000 Gulden, für eine
Winterlandschaft von Schelfhout 3100 Gulden.

Neuigkeiten des Buch- uud Auusthandels.

bleue küetier unck Itupfervrerüe.

Luvurä, llenrz-, 1,'g.i-t g. truvers les rnoenrs. ^r. 8.
XI. n. 404 8. öllt Illustrutionsn von 0. 6out/«-ilior.
karis, (jnantin. drooll. ür. 25. —.

Onitkrex, 3nie8, Hntoino van Oz-olr, su vis.et son
osnvrs uvso lo outaloAns clo sss ta.dlea.nx et cio sss
xortraits. Iinx.-lfolio. VI u. 304 8. Nit 30 Uaäi-
rnn^en. karis, V. (juantin. Ifr. 100. —

Zeitschriften.

Ilie .Veackoniz. Xo. 498.

Llie Xiiisricun Irt Ilsviou. Xo. 24.

L. Lüotiel. (^lit ^Vbdilä.) — OorrsKzio, voo IVI. O. vriir L. sQss 6-
Iasr. — 11101119.8 (-outuro, vou H. 0. 2Vu 8 o 11. (iVlit TVddilä.) —
l'ds ,,6rs6n Vau1t8" at Dre^äen, von IVl. 61. vaii R6Q986la6r.
(Llit 2Vddi1ä.)

I-'ilrl. üo. 36Ü 11. 361.

portrait inoomiu ä6 Hsvri IV, vou la. Iialauu6. (IVlit

vou L. IVlüut^. (Mit ^ddilä.) — I^'art 6t 1'6l66trieitä, vou L.'
0d68U6 9.u. (Mit ^ddilä.) — Notr6 proo68. —In ni6rnori9.m,

tlliri8tli^i>iS8 tcunst^lilalt. ^ Xo. 11.

Oliroiiigu« ck<-8 Vrts. Xo. 34 u. 35.

Veiitsvlie liuiixkiluiix. Xo. 89—93.

.iouriiui ckes iieuux-Xrts. Xo. 21.

Ic uiist mui Eeiverde. Xv. 11.

Uitliieiiuiixeii lios k. k. Oesterr. Iluseiiuis. X». 193 ii.

194^ ^ i ^ ^ ^ ^ ^

'llie korttolio. Xv. 143. ^

(Llit ^.ddilä.)

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Lruuuon vou Oiov. Ha.tt. 1Vla.1o880 (16. klalirli.). — Oa.rtouoIi6,
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8tor8 im Irüuigl. Xupkor8tiodIrs.diu6t IVlüuodou. — 2woi LILt-
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(1568). — 8xi6louä6 Souiou, uaod oiuor LaclirunK vou ä. äo
>Vit (17. .ladrd.). — Lut>vurl ^ur Dokoratiou 6in68 Xamiu68
vou d. IVl. Oppouort (oa. 1720). — 2woi 0artouod68 im Oo-
oodmaodo ä68 ^xütorou Looooo, vou ä. L. Nil8ou (oa. 1770).

liiiitter liir Lmistxeuerlbe. Xo. 19.

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