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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 17.1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.5808#0124

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243

Todesfälle. — Sammlungen und Ausstellungen. — Vermischte Nachrichten. — Zeitschristsn

244

Kollektion Thorwaldsenscher Reliefs, die so ziemlich alles um-
faßt, was der dänische Meister geschaffen hat.

Todesfälle.

Eharles Blanc, der bekannte französische Kunstschriftsteller,
früherer Direktor des Departements der schönen Künste, ge-
boren l8l l! in Castres (Tarn), ist am 17. Januar in Paris
gestorben. Von feinen litterarischen Arbeiten die verdienst-
lichste ist das Werk über Rembrandt, welches in mehreren
Ausgaben erschien. Zur Popularisirung des Kunstverständ-
nisses hat er namentlich durch seine Llruinrnuirs äss urts
äu clsssin und durch die mit einer Anzahl Fachgenossen
unternommene Herausgabe der Listoirs ciss xsintrss cls
toutss Iss soolss beigetragen.

Sammlungen und Ausstellungen.

Der großc Schatz des Bcrliner Museums, die Perga-
monfunde, vervollständigt sich — so schreibt man der
„Tägl. Rundsch." — immer mehr. Die Front war nach
Süden und unter den ersten Funden befand sich die Süd-
ostecke mit den drei Hunden. Das Ergebnis der zweiten
Kampagne war nun die Auffindung der Südwestecke, die als
Pendant zu jener drei LLwen zeigt. Durch die Aufsindung
dieses Teiles haben die Funde gewissermaßen einen Abschluß
erhalten, so daß die fehlenden Teile und Teilchen leichter zu
finden sein dürften — so weit sie eben vorhanden sind. Von
den Ausgrabungen der zweiten Kampagne steht noch eine
größere Anzahl Kisten in Hamburg, der Überführung nach
Berlin harrend. Übrigens hat man betreffs der pergameni-
schen Funde noch nicht den Entschluß gefaßt, dieselben, wie
die Olympiafunde, in Gips mit den ergänzenden Stücken
ausführen zu lassen.

Vermischte Nachrichten.

Düsscldorf. Der Hauptausschuß der Gewerbe- und
Kunstausstellung des Jahres 1880 hat in seiner Schluß-
sitzung am lt>. Januar über die Verwendung des erziel-
ten Überschusses von 244 Oüü Mark beraten und beschlossen
wie folgt: „1) Der Rettungsanstalt Düsselthal eine nach-
trägliche Entschädigung von lüüü Mk. und der Aktiengesell
schaft Zoologischer Garten eine solche von lüüüü Mk. zu
gewähren; 2) dem Domkapitel zu Limburg 1VÜÜ Mk. zur
Herstellung von Emaillen im Dome der genannten Stadt
zu überweisen; 3) dem Lokalverein Düsseldorf der Allge-
meinen Deutschen Kunitgenossenschast 1ÜÜÜÜ Mk. zur freien
Versügung auszuzahlen; 4l für den aus dem Jahre 1852
herrührenden Ausstellungsfonds eine Summe von 1800ü;Mk.
unter nachstehenden Bedingungen zu bewilligen: a. Wenn
der Ausstellungsfonds, Zins auf Zins gerechnet, die Höhe
von lOOOOü Mk. erreicht hat, sind die Zinsen der zu errich-
tenden Anstalt zu überweisen, so daß das Kuratorium der-
selben über diese Zinsen nach Maßgabe der Zwecke der An-
stalt frei verfügen kann; b. der Fonds darf einem spätern
Ausstellungsunternehmen nur unter den gleichen Bedingungen
wie der letzten Ausstellung übergeben und zu keinem anderen
Zweck als zur Veranstaltung einer Gewerbe- oder Jndustrie-
Ausstellung in Düsseldorf verwandt werden; 5) die ver-
bleibende Restsumme ist zur Pflege und Förderung der gewerb-
lichen und kunstgewerblichen Thätigkeit im Ausstellungsbezirke
zu verwenden. Zur Erreichung dieses Zweckes soll ein Central-
gdwerbeverein sür den Ausstellungsbezirk mit dem dauernden
Sitz in Düsseldorf gebildet werden, welcher, ohne audere
Arten der Förderuiig auszuschließen, zunächst anzustreben
hat: 1) die Errichtung einer Sammlung geeigneter Vorbilder
für das Gewerbe und Kunstgewerbe; 2) die Gründung einer
Bibliothek für technische und kunstgewerbliche Zwecke mit
Lesezimmer, unter Berücksichtigung der Exportinteressen; 3) die
Veranstaltung zeitweiliger Fachausstellungen sowie Aus-
stellungen von Lehrlings- und Schülsrarbeiten in Düsseldorf
oder anderen Städten des Ausstellungsbezirks. Für Bau-
lichkeiten können aus den Mitteln der Anstalt Aufivendungen
nur insoweit erfolgen, als von der Stadt Düsseldorf zu diesem

Zwecke der gleiche Betrag bewilligt wird. Es wurde ferner
beschlossen, einen Ausschuß von zwölf Personen zu wühlen
mit dem Rechte der Zuwahl und der Ausgabe, zunächst aus
den Mitgliedern des Vorstandes und Hauptkomitss den
Centralgewerbeverein zu bilden, die Statuten unter Fest-
haltung der in der heutigen Sitzung gefaßten Beschlüsse zu
entwerfen, der Generalversammlung des Vereins zur An-
nahme vorzulegen und die Konstituirung des Vereins herbei-
zuführen. Bis zur Annahme der Statuten durch die General-
versammlung des Vereins bleibt das Recht zum Eintritt in
denselben auf die Mitglieder des Vorstandes und des Haupt-
komitss der Ausstellung beschränkt. Schließlich wurde be-
schlossen, das Präsidium zu ermächtigen, den sich ergebenden
Überschuß des Ausstellungsunternehmens nach Auszahlung
der beschlossenen Sonderzuwendungen dem Vorstande des
Centralvereins nach dessen Bildung auszuliefern, welcher
dem Präsidium Quittung hierüber im Namen des Haupt-
komitss zu erteilen hat."

ssH A»s dcn Wiener Ateliers. Die Medaille sür den
Staatspreis der kommenden internationalen Kunstausstellung
in Wien ist fast bis zur Ausführung dss Prägestempels vor-
geschritten. Prof. I. Tautenhayn, welcher diese Medaille
im Auftrage des k. k. Unterrichtsministeriums modellirte, hat
das Stahlinodell, nach welchem der Prägestempel angefertigt
wird, nahezu vollendet. Wir sehen auf dem Avers das fein-
behandelte und wohlgetroffene Brustbild des Kaisers von
Osterreich im Toisonornat, das Profil nach rechts. Der
Revers zeigt eine stehende, lorbeergekrönte weibliche Figur
von edelster Bildung. Wie uns der schwärmerische, auswärts
gekehrte Blick, der Griffel in der Rechten und die Kunstiverke
zu ihren Füßen andeuten, ist es die preisgekrönte Kunst,
welche, nimmer rastend, auf neue Werke sinnt. Zu ihrer
Rechten steht eine Minervabüste auf dem Boden, zu ihrer
Linken ein antikisirendes Säulenkapitäl, an welches die
Palette gelehnt ist. Der linke Fuß ist auf einen niedrigen
Schemel gestellt und qiebt so Anlaß, den Faltenwurf eines
im Sinns der Renaiffance erfundenen Kleides wirksam zu
beleben. Die linke Hand stützt sich auf eine noch leere Tafel,
welche also zur Aufnahme des künstlerischen Gedankens bereit
ist. Als Jnschrift hat Taukenhayn für den Revers den Spruch
gewählt: „od artsru iirsiAnelli"; die Legende des Averses
wird den Titel des Kaisers bringen. Die Begrenzung der
geschmackvollen Medaille, welche einenDurchmesser von 45illill
erhalten und in Gold geprägt werden soll, wird in einem
Perlenrand mit schmalem Stabe bestehen.

Zeitschriften.

veutsolis Itunreiluiix. >'o. 1—4.

t'Iii istlielie^ Luimtlilutt. No. 1.

D'-Irt^ 3«7^u^ ^xv ii v i v

liiiimt^uiick «leuerbe.^ Xo.^1.^ ^ (Llit Ldvna. ^ v

Illiitter tiir Luiistxvuerlie. >'o. 12.

Llns ksäsllktaksl. — vas Lunstssivsrdsrüussurli Lu Lsrliu. —
^.ddilciuusou: (^säsuLrtaksl kiir L^valci Rittsr v. 8g,a,s ; I^ustsr
aus Lsdrnisclssissn 5ür 16 Lsrssu; kksiisrdastsu; Sodiuuod-
 
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