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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 17.1882

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549

Personalnachrichten. — Vermischte Nachrichten. — Zeitschriften. — Auktions-Kataloge.

550

personalnachrichten.

» Profeffor Louis Jacoby verläßt mit Ende dieses
Sommersemesters seine Professur an der Wiener Akademie
der biloenden Künste. um in Berlin eine Doppelstellung
als „technischer Beirat" an den königl. Museen und „künst-
leriscyer Beirat" an der Reichsdruckerei anzutreten. Die
konsultative Thätigkeit Jacoby's an den königl. Museen dürfte
zunächst bei den von der Museumsverrvaltung beabsichtigten
größeren Publikationen in Anspruch genommen iverden.

— * Die »iederländische Akadcmie Ler bildenden Künste
hat am 26. Mai den zweihundertsten Jahrestag ihres Be-
slehens gefeiert. Sie entstand ursprünglich aus einer freien
Künstlerverbindung unter dem Titel t'ivburu. Bei dieser
sestlichen Gelegenheit ivurden zu Ehrenmitgliedern der Aka-
demie ernannl die Maler Bosboom, Bles, ten Kate,
Mesdag, die Architekten van Dam und van Raden-
burq und der Direktor der köniqlichen Musikschule Nicolai.

(Köln. Zeitg.)

Vermischte Nachrichten.

8. Archäologische Gesellschast in Berlin. Sitzung vom
2. Mai. Eingegangen sinv an neu erschienenen Schriften:
Lullsttino cli urosteol. s storia. Ouluiutg, V, 2; A. W.
Curtius, Der Stier des Dionysos; P. I. Meier, Gladia-
torendarstellungen auf rheinischen Monumenten; G. Hirsch-
seld, zu griech. Jnschriften, bes. Ileinasiatischer Herkunft;
E. Curtius, Die Altäre von Olympia. — Herr Robert
berichtete über seinen letzten römifchen Aufenthalt; unter
den im vergangenen Jahre gefundenen Monumenten hob er
hervor: eine in der Billa Hadrians gefundene Statue des
jugendlichen Dionysos, im Stil des Polyklet; eine Bronze-
statuette der Athena mit einer Krähe aus dem Arm (Luus.
IV, 34, 3); einen etruskischen Spiegel aus Vulci, auf dem
Hera dem Herakles die Brust reichend dargestellt ist, um-
geben von Zeus (liuig.), Minerva (Usrt's), Venus (4'urun)
und Mean; eine Terrakottapyramide, gefunden bei Meta-
pont, ivelche nach dem darauf geritzten, in archaischem Alpha-
bet geschriebenen Distichon von dem Töpser Nikoinachos in
einem Heraklesheiligtum geweiht war. Endlich gab der
Vortragende eine neue Deutung der linken Scene auf dem
Meleagersarkophag der Villa Pamfili. — Herr Conze teille
von der neu erschienenen Serie 6 der Wiener Vorlege-
blätter namentlich die die Vasen des Hieron fortsetzenven
Blätter und das Erechtheion in Heliogravüre nach Niemanns
Zeichnung mit, letzteres Blatt nach Art des schon srüher in
denselben Vorlegeblättern erschienenen Parthenon, auf die
Veranschaulichung der baulichen Konstruktion berechnet; beide
Blätter sind einzeln im Buchhandel. Sodann legte derselbe
Zeichnungen des Herrn Humann nach einem am Golf von
Elaia in einem Grabe gefundenen vollständigen Toten-
goldschmuck vor. — Herr Curtius berichtete zunächst
über die letzte wichtige Entdeckung auf dem Boden von
Olympia, die Weihinschrift des Schildes von Tana-
gra, von welcher Herr Purgold ein Bruchstück gefunden
hat, das derselbe demnächst in der Archäol. Zeitung ver-
öffentlichen wird. Sodann sprach er über die vsls.tiu sxssiss
der koischen Aphrodite des Praxiteles. Jndem er auf die
Unwahrscheinlichkeit des Motives hinwies, welches nach
Plinius die Entscheidung der Koer herbeigeführt hat, und
an die Webereien in den Aphroditeheiligtümern erinnerte,
sührte er aus, daß dis feinen Gewänder der Hierodulen im
ganzen Altertum als Hetärenkostüm verbreitet gewesen seien
und in die bildende Kunst Eingang gefunden hätten, seitdem
Hetären als Modelle dienten. Wie Phryne in ihrem Hiero-
dulenkostüm von Apelles in Kos dargestellt sei, möge auch
Praxiteles die koische Aphrodite in durchsichtigem Gewande
einheimischer Fabrik dargestellt haben. Die plastische Ver-
wendung solcher Gewänder lehrten kleinasiatische Terrakotten.
Hierdurch gewänne die mehrfach ausgesprochene Vermutung,
daß des Arkssilaos Vsnus Asnitrix der Typus der koischen
zu Grunde gelegen habe, neuen Anhalt, zumal sie ganz ähn-
liche Gewandmotive aufweise, wie der Hermes und die

knidische Aphrodite. Für die Tempelstatue bleibe der Typus
der Sabinamünzen maßgebend, und wenn der Kopf der
Statue im Louvre derselben ur>prünglich angehöre, so sei in
den strengeren Formen desselben ein Zurückgreifen auf
ältere Typen zu erkennen, wie dies aus der archaisirenden
Richtung in der Schule des Pasiteles und seiner Zeitgenossen
mshrfach nachgewiesen sei. Gegen diese Kombination erhob
Herr Conze Einspruch: so lange nicht die Vorfrage end-
giltig erledigt sei, ob der Kopf der Louvrestatue zugehörig
sei oder nicht, entbehrten alle daran geknüpften Kombina-
tionen des sicheren Fundamentes.

Professor Leon Pohle in Dresden hat in diesen
Tagen das Bildnis des Königs Albert von Sachsen in
stehender Figur vollendet. Das Gemälde bildet ein Seiten-
stück zu dem Bildnis der Königin Karola, welches Pohle im
vorigen Jahre ausgeführt hat, und wird auf der nächsten
akademischen Ausstellung in Berlin erscheinen.

Zeitschriften.

IIis -Lsnclsiiiz'. üi«. 524 u. 525.

ok 1882, VOQ L. 8. I'attiLON. — l'ks 6rap1ijo ^rts, vou

L'/rt.'^Lo. 38V ii. 387.

iriilttsr titr Luiistxeivvrlis. lill. XI, Ilvtt 4.

lstiroiiiltue ckv8 -4rt8. Lo. 20 u. 21.

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Ilvutsvliv liuu/.situnq. Ho. 3V—42.

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