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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 17.1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.5808#0365

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725

Neuigkeiten des Buch- und Kunsthandels. — Zeitschriften. — Entgegnung.

726

8. Stuttgart. Der Geschichts- und Porträtmaler Chr.
W. Anemüller aus Dresden, ein frühererSchüler Große's,
welcher kürzlich hierher übergesiedelt ist und das Geschäft
des verstorbenen Hofglasmalers Wilhelm von dessen Witwe
käuflich erworben hat, hat vor kurzem ein Kirchenfenster für
Reuth, die Einzelfigur des auferstandenen Erlösers dar-
stellend, ausgeführt. Ein größerer Auftrag ist jetzt dem
Künstler von einem Kunstfreunde in Heslach geworden. der bei
ihm ein Fenster für die dortige neue Kirche bestellt hat. Ane-
müller sührt nach eigener Komposition den großen Karton
dazu aus. Als Gegenstand ist die „Abnahme Christi vom
Kreuz" gewählt, die er in einer figurenreichen Gruppe ver-
anschaulicht.

8. Der Bildl>a»er Ludwig von Hofer, ein Schüler Thor-
waldsens, hat ungeachtet seines hoben Alters von 81 Jahren
mit seltener Frische in Carrara ein Standbild Schillers in
anderthalbfacher Lebensgröße ausgeführt, welches er seiner
Geburtsstadt Ludwigsbürg zum Geschenk macht, wo es dem-
nächst auf dem Wilhelmsplatz aufgestellt werden soll. Auch
ein Reiterstandbild des Königs Wilhelm von Württemberg,
zu welchem er das Modell bereits vor Jahren vollendet, soll
auf demselben Platze später seine Stelle finden. Der Künstler
hat testamentarisch die Summe ausgesetzt, für welche es nach
seinem Tode in Erz gegosfen werden soll. Er denkt vor dem
Winter nach Stuttgart zurückzukehren.

8. — Von den sicbcn Porträtskatuen brandenburgisch-
preußischer Herrscher, die vor zwei Jahren für die Ruhmes-
halle des Berliner Zeughauses in Auftrag gegeben wurden,
hat der Bildhauer Schuler kürzlich diejenige König Friedrich
Wilhelms IV., die historisch letzte der ganzen Folge, in dem
für den Bronzeguß gefertigten 3 in hohen Modell vollendet.
Schon in dem ersten zur öffentlichen Aufstellung bestimmten
Werks ssiner Hand, der Statue des Prinzen Adalbert von
Preußen, die, in Lauchhammer gegossen, am 16. September
in Wilhelmshaven enthüllt worden ist, bekundete der in
weiteren Kreisen erst wenig bekannte Künstlsr eine hervor-
ragende Begabung sür die Porträtplastik, die sich auch bei
der jetzt vollendeten Arbeit aufs neue bewährt.

8. Der Kupferstecher Josef Kohlschein, dessen Stich der
heiligen Cäcilie nach Raffael so grotze Anerkennung gefunden,
hält sich gegenwärtig in Paris auf, um im Louvre ein Bild
von Murillo, das er fiechen will, zu zeichnen. Er wurde
von der Louvredirektion ersucht, seine früheren Arbeiten vor-
zulegen, und diese fanden solchen Beifall, daß der Kustos,
noch besonders angewiesen wurde, ihm möglichst behilslich
zu sein. Als er einige Tage gezeichnet hatte, wurde ihm
seiteus der Akademie ein Certifikat überreicht, welches ihm
gestattet, jederzeit in allen Museen und Galerien von ganz
Frankreich ohne weitere Erlaubnis zu kopiren und zu zeichnen.
Die Akademie drückte ihm dann noch den Wunsch aus, er
möge ihr jährlich einen Abzug des Stiches, den er in vier
Jahren zu vollenden hofft, verehren.

O Kirchliche Rcstaurationsarbeiten. Der Erfurter
Dom, ein gotisches Baudenkmal von höchster Anmut und
Eleganz der Formen, dessen älteste Teile dem 14. Jahrhundert
angehören, ausgezeichnet durch seine schöne Lage auf einer
hohen gemauerten Terrasse, ist im vorigen Jahrhunderüdurch
zopfige Einbauten und Zmhaten im Jnnern arg entstellt
worden. Jnsbesondere stört der schwülstige Hochaltar den
imposanten Eindruck des Chors und des Mittelschiffs. Die
Regierung hat nunmehr beschlossen, das Jnnere durch den
Baurat Statz in Köln restauriren und den Hochaltar durch
einen gotischen ersetzen zu laffen. Die Restauration wird etwa
drei Jahre in Anspruch nehmen. — Auch die Türme des
Doms von Halberstadt, welche am Ende des 12. oder am
Anfang des 13. Iahrhunderts imübergangsstil erbaut worden
sind, müssen wiederum einer Restauration unterzogen werden,
da sie einstürzen drohen. Zum Zwecke der Restauration
sind sie von dem Vauinspektor Meydenbauer mit Hilfs des
von ihm erfundenen photogrammetrischen Verfahrens aufge-
nommen worden. Durch dieses Verfahren wird die bisherige
Art der geometrischen Aufnahme von Bauwerken wesentlich
vereinfacht, da aus einer Anzahl verschiedener photographi-
scher Aufnahmen von verschiedenen Siandpunkten ein Ge-
samtbild konstruirt werden kann, welches vor den Aufnahmen
durch Zeichner den Vorzug größerer Genauigkeit hat. Auch
können auf diesem Wege Aufnahmen unzugänglicher Stellen
gemacht werden, was besonders für den Halberstädter Dom

von Wichtigkeit ist, da die Türme wegen ihrer Baufälligkeit
nur mit Gefahr betreten werden können.

Neuigkeiten des Buch- und Aunsthandels.

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Zeitschriften.

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Itoooa. (IVlit 2VddiI<1.) — 1,68 arti8t68 1ran^ai8 6n Itu88j6 au
XVIII« 8iöol6, von X. 8odIco. — 8i1dou6tt68 <1'arti8t68 oon-
t6niporain8, von 1. loroi. (iVlit ^.ddilä.) — lo 1alai8 <168

Oiirette ^68 chenii^-itrts. ^o. 3^(13.

Ilsntsebe IbiuxeitiinA. >o. 70—72.

('bvvuilpie äv8 4nts. K«. 27.

Luiist^iiiiil. Oevvrd«. Ko. S.,

/lllstiione-Kstsioge.

,7. ül. Ileberlo (II- llsinpsrt^' 8öbns), Lölu. Oatu-
IvAns ä'Obssts ä'art st äs buutsourlosits ooin-
posant la innAnibc^ns oollsotion äs N. .lobunnss
llnub 1576 bluinnisrn.

Lntgeguung.

Herr vr. A. v. Wurzbach (Kunst-Chronik, 1882, Nr. 41)
irrt, wenn er behauptet: mehr als Dreifünftel der im
„tzlssui ä'uns biblioAraxbisäs 1'bistoirs spsoials
 
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