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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 20,1.1907

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Heft 3 (1. Novemberheft 1906)
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Rundschau
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Unsre Bilder und Noten
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https://doi.org/10.11588/diglit.8627#0215

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diese letzteren unsere Leserinnen be-
sonders ausmerksam machen."

Hoffentlich schenken's die Leser-
innen keinem, der mit ästhetischer
Kultur verbunden ist, denn den
könnte der Schlag rühren. Amsre
Frauen sollten sich's endlich ver-

bitten, daß die Frauenblätter und
die Frauen-„Ecken" der Zeitungen
ihnen immer noch Geschmacklosig-
keiten zu empfehlen wagen, als
hätte man's bei Frauen ohne wei-
teres mit ästhetisch Schwachsinnigen
zu tun. A.

Ansre Bilder und NoLen

Von unsern diesmaligen Bildern werden die nach religiösen
Bildwerken von Constantin Meunier in dem Aufsatze Georg T-reus
besprochen, den dieses Heft enthält. Wir dürfen den Lesern eine ganz
besonders erfreuliche Mitteilung machen. Avenarius besitzt die Geneh-
migung zur Herausgabe einer besondern „M e u n i e r--M a p p e" durch
den Kunstwart, die Platten sind schon hergestellt, und die Mappe erscheint
schon binnen kurzem im Handel. Sie bringt, nach auserlesen guten
Aufnahmen, sowohl Skulpturen wie Gemälde des Meisters.

Die vier Bilder vom Breslauer Dom bespricht Schultze-Naum-
burg in seinem heutigen Rundschauaufsatze.

Das Klavierstück unsrer N o t e n beilage, Max Regers op. 82
Nr. 5, findet in dem Rundschau-Auffatz von Lüpke, dem es als Illustra-
tion dient, seinerseits eine Erläuterung.

Das „Ständchen" von Rudolf Schüller ist den „Stormliedern"
dieses jungen, sehr begabten Komponisten entnommen, aus denen schon
das Probeheft des vorigen Iahrgangs ein Stück gebracht hat. Die ersten
vier Takte malen mit einer obstinaten ruhig wiegenden Figur den „linden
Schlaf" des Hingestreckten. Dann schwebt leise ein neues synkopiertes Motiv
auf, während das erste sich als Mittelstimme damit verkoppelt, die zögernde
Achtelfigur wandelt sich in flüssige Sechzehntel, das so umgebildete Motiv
steigert sich zu heftiger Leidenschaftlichkeit, bis mit dsm fünftletzten Takt
das Verhältnis sich umkehrt, das Eingangsmotiv in breitester Entfaltung
gleichsam mit einer großen „segnenden" Gebärde die Oberhand gewinnt,
das Motiv der Serenade aber den Satz als Mittelstimme durchwirkt.
In diesem wechselnden Reigenspiel der Motive geht die Singstimme ihren
deklamatorischen Gang.

Herausgeber: Ferdinand Avenarius in Dresden-Blasewitz; verantwortlich: der Heraus--
geber. Mitleitende: Eugen Kalkschmidt, Dresden-Loschwitz; für Musik: Or. Richard
Batka in Prag-Weinberge; für bildende Knnst: Prof. Paul Schultze-Naumburg in
Saaleck bei Kösen in Thüringen — Sendungen für den Text ohne Angabe eines Personen-
namens an die ,Kunstwart-Leitung " in Dresden-Masewitz; über Musik an Or. Richard
Batka in Prag-Weinberge — Manuskripte nur nach vorheriger Vereinbarung,
widrigenfalls keinerlei Verantwortung übernommen werden kann — Verlag von Georg
D W Callwey — Druck von Kastner L Eallwey, kgl. Hofbnchdruckerei in München — In Sster-
reich-Ungarn für Herausgabe und Schristleitung verantwortlich: Hugo Heller in Wien I

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Kunstwart XX, 3
 
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