Der schöne Mon will untergohn,
für Leid nit mehr mag scheinen;
die Sternen lan ihr Glitzen stahn,
mit mir sie wollen weinen.
Kein Vogelsang noch Freudenklang
man höret in den Lüften,
die wilden Tier trauern auch mit mir
in Steinen und in Klüften."
Spee
Aus „Das Wort ward Fleisch"
O Iesu Christ,
dein Kripplein ist
mein Paradies, da meine Seele weidet.
Hie ist der Ort,
hie liegt das Wort,
mit unserm Fleisch persönlich angekleidet.
Dem Meer und Wind
gehorsam sind,
gibt sich zum Dienst und wird ein Knecht der Sünder.
Du Gottessohn
wirst Erd und Ton,
gering und schwach wie wir und unsre Kinder.
Du höchstes Gut,
hebst unser Blut
in deinen Thron hoch über alle Höhen.
Du ewge Kraft
machst Brüderschaft
mit uns, die wie ein Dampf und Rauch vergehen.
Wirst du geplagt?
Ei unverzagt!
Dein Bruder wird dein Amglück nicht verschmähen.
Sein Herz ist weich
und gnadenreich,
kann unser Leid nicht ohne Lränen sehen.
Laß aller Welt
ihr Gut und Geld
und siehe nur, daß dieser Schatz dir bleibe.
Wer den hier sest
hält und nicht läßt,
den ehrt und krönt er dort an Seel und Leibe.
Gerhardt
! 704 Kunstwart XX, l2
für Leid nit mehr mag scheinen;
die Sternen lan ihr Glitzen stahn,
mit mir sie wollen weinen.
Kein Vogelsang noch Freudenklang
man höret in den Lüften,
die wilden Tier trauern auch mit mir
in Steinen und in Klüften."
Spee
Aus „Das Wort ward Fleisch"
O Iesu Christ,
dein Kripplein ist
mein Paradies, da meine Seele weidet.
Hie ist der Ort,
hie liegt das Wort,
mit unserm Fleisch persönlich angekleidet.
Dem Meer und Wind
gehorsam sind,
gibt sich zum Dienst und wird ein Knecht der Sünder.
Du Gottessohn
wirst Erd und Ton,
gering und schwach wie wir und unsre Kinder.
Du höchstes Gut,
hebst unser Blut
in deinen Thron hoch über alle Höhen.
Du ewge Kraft
machst Brüderschaft
mit uns, die wie ein Dampf und Rauch vergehen.
Wirst du geplagt?
Ei unverzagt!
Dein Bruder wird dein Amglück nicht verschmähen.
Sein Herz ist weich
und gnadenreich,
kann unser Leid nicht ohne Lränen sehen.
Laß aller Welt
ihr Gut und Geld
und siehe nur, daß dieser Schatz dir bleibe.
Wer den hier sest
hält und nicht läßt,
den ehrt und krönt er dort an Seel und Leibe.
Gerhardt
! 704 Kunstwart XX, l2