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Das neue Frankfurt: internationale Monatsschrift für die Probleme kultureller Neugestaltung — 2.1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.17441#0058

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HANNES MEYER WIRD NACHFOLGER VON
WALTER GROPIUS IN DESSAU

Profeffor Walter Gropius hat am 5. Februar der Preffe folgende
Mitteilung übergeben:

„Ich habe in einem Schreiben an den Magiftrat der Stadt Deffau
gebeten, mit mir über eine vorzeitige Löfung meines noch bis 1930
laufenden Vertrages zu verhandeln. Ich beabfichtige, meinen bis-
herigen Wirkungskreis zu verladen und meine Kräfte in einem
durch amtliche Pflichten und Rückfichten nicht beengten Arbeitsfeld
zur freieren Entfaltung zu bringen. Das von mir vor neun Jahren
gegründete Bauhaus fteht heute gefeftigt da, was (ich in einer
zunehmenden Anerkennung des Inftituts und wachsendem Andrang
von Studierenden austpricht. Ich glaube daher, zumal da meine
öffentliche Inanfpruchnahme dauernd zunimmt, daf) der Zeitpunkt
gekommen, ift die Weiterführung des Inftituts meinen mir perfön-
lich und fachlich eng verbundenen Mitarbeitern zu überlallen. Ich
beabfichtige, in weiterer Zufammenarbeit mit dem Inftitut und im
Einvernehmen mit meinen bisherigen Mitarbeitern die dort ent-
wickelten Ideen in breiterer Praxis hinauszutragen und zu ver-
ankern.

Der gegenwärtige Leiter der Bauabteilung des Inltituts Hannes
Meyer, ift aufVorfchlag von mir und dem Meifterrat des Bau-
haufes als Nachfolger in Ausficht genommen. 1889 in Bafel geboren,
einer alten Architektenfamilie entftammend, durchlief er, zuerft die
handwerkliche Lehre als Maurer,alle Stadien der Bauplarjpraxis bis zu
leitenden Stellen und das theoretifche Studium an Fach- und Kunft-
fchulen. Auf Entwurfbüros namhafter Architekten in Deutichland und
der Schweiz tätig, gründete er nach dem Kriege ein eigenes Ar-
chitekfurbüro. Er entwarf und baute eine Reihe von Induffrie- und
Wohnbauten, unter denen Kleinfiedlungen befondere Beachtung
fanden. Bei dem Wettbewerb für den Völkerbundspalaft in Genf
erhielt er einen Preis. Auch durch Arbeiten auf dem Gebiet der
freien Kunft und des modernen Theaters fowie durch verfchiedene
Publikationen bekannt geworden, folgte er im Frühjahr 1927 einem
Ruf an das Bauhaus."

Wir publizieren hier die wichtigften Blätter aus Hannes Meyers
Völkerbundsprojekt und verweilen außerdem auf fein Projekt für
eine Schule in Bafel vorn Seite 36.

FRANKFURTER ARCHITEKTEN

In einem Wettbewerb, welchen die Stadt Hindenburg in Ober-
fchlefien ausgetrieben hatte zur Gewinnung von Vorfchlägen für
die ftädtebauliche Planung der Innenftadt und die Neugeftaltung
des Bahnhofes fowie von Projekten für ein grofjes Gelchäftshaus
mit Lichtfpielhaus, wurden vom Preisgericht drei Entwürfe mit glei-

chen Preifen ausgezeichnet. Von dielen drei Preifen fiel der eine
auf Architekt BDA. Carl Hermann Rudioff, den kün(tleri(chen
Leiter der Aktienbaugefellfchaft für kleine Wohnungen, und ein
gleicher Preis auf Architekt Hans Burkard vom Städtilchen Sied-
lungsamt.

KUNSTSCHULE FRANKFURT A. M.

Fafchingsfeft

Das Feff der Kunftfchule fand am 16. Februar in den Räumen Neue

Mainzerltrarje 47 ftatt.

Vorträge

Am 17. Januar fprach Hans Mühleltein (Frankfurt) über „Die
Plaftik der Etrusker — die Kunft eines vergebenen Volkes". Im März
wird Benno Reifenberg (Frankfurt) über Cezanne (prechen.
Profpekt

Ein Profpekt über den Gefamtaufbau der Schule und den Lehr-
gang der einzelnen Abteilungen ericheint Mitte März. Er wird
Intereffenfen auf Verlangen koftenlos zugeftellt. Anfragen an das
Sekretariat der Schule Neue Mainzerfrafje 47.

DIE MITARBEITER DIESES HEFTES

Profeffor Oskar Schlemmer . . . Deflau, Bauhaus

Dr. Guido Bagier...... Berlin W., Reichftrafye 4

Ernlt Schön......... Frankfurt a. M., Elbeftrarje 50

Profeffor Fritj Drevermann .... Cronberg i. T.

Architekt Willi Vetter..... Paris, 96 Avenue des Ternes

Dr. Adolf Behne....... Charlottenburg I, Grünftr. 16

Ernft Kallai......... Berlin-Steglifj, Borftelfrar^e 9

SCHRIFTLEITUNG: DR. J. GANTNER, NEUE MAINZERSTRASSE 37, TELEFON RATHAUS 485 oder 857, FRANKFURT AM MAIN

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