Kunft, wie fie früheren Generationen felbftverftändlich war, endlich wieder
aufgenommen wird. Manches mufyte bei diefer Neubildung Verfuch bleiben,
zweifellos, aber die Hauptgedanken haben fich als tragfähig und gut
erwiefen. Sie follen im folgenden von verfchiedenen Seiten her be-
leuchtet werden, und in den Bildern mögen diejenigen, denen das herge-
brachte Grabmal, fo wie uns, unmöglich erfcheint, Hinweife finden auf die
Löfungen, die unfere Zeit mit ihrer eigenen Formenfprache zu dem Thema
zu geben hat. Gantner.
Alte Grabkreuze auf dem Frankfurter Haupts
DIE NEUE FRIEDHOFSORDNUNG Von Baurat Adolf Meyer
Die Durchführung der neuen Friedhofsordnung in Frankfurt a. M. verlangt
gewiffe Direktiven, wenn das Ziel, die Hebung unferer Friedhofskultur, er-
reicht werden foll. Die Paragraphen und Richtlinen der neuen Friedhofs- friedhof
Ordnung werden leblos bleiben, wenn fie nicht auf dem Wege des Bei-
fpiels, der Anregung, eben der Beratung, lebendig gemacht werden. Die
Beratung mufj hierbei das Ziel haben, die Friedhofskunft in Bahnen zu lenken,
die eine organifche Entwicklung gewährleiften.
Auf keinem Gebiet menfchlicher Geftaltungsarbeit ift mit der Abhängigkeit
der Menfchen von einmal gefehenen Vorbildern d. h. eben mit Vorurteilen
fo fehr zu rechnen, wie auf dem Friedhof. Die Überwindung diefer Vorur-
teile nimmt denn auch den breiteten Raum der Beratung ein. Die Wege,
die hier befchritten werden können, find einmal die Einwirkung auf das je-
weils in Ausficht genommene Einzelgrabmal und wenn nötig, deffen Um-
formung, zum andern die Auftragsvermittlung an lebende Künftler und drittens
die Schaffung von Muftergrabmalen und von ganzen, einheitlichen Anlagen.
In der Verbindung diefer drei Möglichkeiten wird am erften ein greifbares
Refultat zu erwarten fein, und auf diefem Wege find denn auch die bis-
herigen Arbeiten neuer Friedhofskunft in Frankfurt a. M. entftanden.
Die Beratung wird hierbei befonders darauf bedacht fein müffen, daf} sie die
Feftlegung auf beftimmte Formen vermeidet, denn der künftlerifchen Ge-
ftaltungskraft mufj auf jede Weife der Weg geebnet werden.
Unfere Grorjffadtfriedhöfe zeigen heute noch im allgemeinen ein chaotifches
Bild der Umfchichtung, wie fie fich durch die foziale und gefellfchaftliche
Verlagerung innerhalb des legten Jahrhunderts entwickelt hat. Altes Familiengrab auf dem Frankfurter Haupt-
Wir fehen viele zufammenqewürfelte Grabmale, die ihrer Herkunft nach fr,ednof
i, . , . . v i. i ■ i r. -i r- r i FRÜHER GALTEN EINFACHE GRABSTÄTTEN ALS
alle aus einzelnen generierten Nulturbezirken Itammen, in denen he organilch vornehm
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aufgenommen wird. Manches mufyte bei diefer Neubildung Verfuch bleiben,
zweifellos, aber die Hauptgedanken haben fich als tragfähig und gut
erwiefen. Sie follen im folgenden von verfchiedenen Seiten her be-
leuchtet werden, und in den Bildern mögen diejenigen, denen das herge-
brachte Grabmal, fo wie uns, unmöglich erfcheint, Hinweife finden auf die
Löfungen, die unfere Zeit mit ihrer eigenen Formenfprache zu dem Thema
zu geben hat. Gantner.
Alte Grabkreuze auf dem Frankfurter Haupts
DIE NEUE FRIEDHOFSORDNUNG Von Baurat Adolf Meyer
Die Durchführung der neuen Friedhofsordnung in Frankfurt a. M. verlangt
gewiffe Direktiven, wenn das Ziel, die Hebung unferer Friedhofskultur, er-
reicht werden foll. Die Paragraphen und Richtlinen der neuen Friedhofs- friedhof
Ordnung werden leblos bleiben, wenn fie nicht auf dem Wege des Bei-
fpiels, der Anregung, eben der Beratung, lebendig gemacht werden. Die
Beratung mufj hierbei das Ziel haben, die Friedhofskunft in Bahnen zu lenken,
die eine organifche Entwicklung gewährleiften.
Auf keinem Gebiet menfchlicher Geftaltungsarbeit ift mit der Abhängigkeit
der Menfchen von einmal gefehenen Vorbildern d. h. eben mit Vorurteilen
fo fehr zu rechnen, wie auf dem Friedhof. Die Überwindung diefer Vorur-
teile nimmt denn auch den breiteten Raum der Beratung ein. Die Wege,
die hier befchritten werden können, find einmal die Einwirkung auf das je-
weils in Ausficht genommene Einzelgrabmal und wenn nötig, deffen Um-
formung, zum andern die Auftragsvermittlung an lebende Künftler und drittens
die Schaffung von Muftergrabmalen und von ganzen, einheitlichen Anlagen.
In der Verbindung diefer drei Möglichkeiten wird am erften ein greifbares
Refultat zu erwarten fein, und auf diefem Wege find denn auch die bis-
herigen Arbeiten neuer Friedhofskunft in Frankfurt a. M. entftanden.
Die Beratung wird hierbei befonders darauf bedacht fein müffen, daf} sie die
Feftlegung auf beftimmte Formen vermeidet, denn der künftlerifchen Ge-
ftaltungskraft mufj auf jede Weife der Weg geebnet werden.
Unfere Grorjffadtfriedhöfe zeigen heute noch im allgemeinen ein chaotifches
Bild der Umfchichtung, wie fie fich durch die foziale und gefellfchaftliche
Verlagerung innerhalb des legten Jahrhunderts entwickelt hat. Altes Familiengrab auf dem Frankfurter Haupt-
Wir fehen viele zufammenqewürfelte Grabmale, die ihrer Herkunft nach fr,ednof
i, . , . . v i. i ■ i r. -i r- r i FRÜHER GALTEN EINFACHE GRABSTÄTTEN ALS
alle aus einzelnen generierten Nulturbezirken Itammen, in denen he organilch vornehm
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