SCHWEIZ
Sporthotel mit Bazar in Mürren
Von Arnold Jtten, Architekt, Thun
I. KONSTRUKTION
a) Au (3 e n m a u ern: I. und II. Souterrain: Betonmauerwerk. Par-
terre: 30 cm Backftein-Maffiv-Mauerwerk. Obergefchoh: 30 cm
Backfteinhohlmauerwerk.
b) Sämtliche Decken aus armiertem Beton, über Parterre
Rippendecke, ausgeführt mit Schilfrohrkalten, welche in den Rippen
beladen wurden. Auf diefelben wurde direkt verpurjt. Decke über
II. Obergefchorj refp. Dachgefchoh, aus Hohlfteinkörperdecke mit
Lattung und Schilfgewebe darauf verputjt. Darüber Gefällfchlacken-
beton.
c) Dachifolation: Die Dachabläufe wurden ins Innere des Ge-
bäudes verlegt. Die Einlaufltüfjen erhielten je einen elektrifch zu
beheizenden Heizmantel. (In der Zwifchenfaifon ift die Zentral-
heizung aufjer Betrieb). Auf den Schlackengefällsbeton wurde eine
LageOlpapier verlegt. Darauf alsDachhaut „Asphaltoid" der Firma
Meynadier & Co., Zürich, über dasfelbe kommt eine ca. 5 cm dicke
Schicht fehr grobkörnigen Sandes zu liegen. Auf den Sand wurde
ein ca. 4 cm dicker Zementüberzug verlegt, derfelbe in quadrati-
fche Felder von einem Meter Seitenlänge eingeteilt (mittelst Gipfer-
latten) und die entltandenen Fugen mitTeermakadam ausgegoffen.
Gegenüber ähnlichen Konltruktionen (Le Corbufier) läuft das
Wafler über den Zementüberzug ab, und nur Feuchtigkeit, welche
an fchadhaften Stellen eintritt, gelangt auf die eigentliche Dach-
haut.
d) Verputz: Falfadenverput) aus '/s Kalk, V2 Zement als Binde-
mittel. Innerer Wandverputj nur Kalk.
e) Zwifchenwände: 8 cm ftarke Schlackenplattenwände.
ARNOLD ITTEN, THUN. Höfel in Mürren
ARNOLD ITTEN, THUN. Höfel in Mürren
f) Fuhböden: Tannene Riemen auf Conterlattungen und Torf-
mull-Zwifchenlage auf Dübel verlegt in den Zimmern.
2. BAUERFAHRUNGEN.
Die im Dezember eingetretene Kältewelle mit minus 28 Grad
Cel. hat gezeigt, dafj eine 30 cm Itarke Hohlmauer auch der
gröhten, in unferer Gegend auftretenden Kälte genügt, indem
fämtliche Innenräume während derfelben, bei normaler Beheizung
über 18 Grad Cel. aufwiefen.
Mit der Dachifolation wurden in jeder Beziehung die betten Er-
fahrungen gemacht. Es ift hauptlächlich darauf zu achten, dafj nur
fauber gewafchener Kies und Sand auf die Dachhaut ge-
bracht wird.
Sämtliche Wände wurden mit Leimfarbe, mit Beimilchung von Freno-
faferftoff geftrichen. Diefes Produkt hat fich glänzend bewährt; der
Anltrich nimmt dem abgeriebenen Verputj das „mauerhafte", in-
dem das Fafergewebe die Poren im Verputj deckt.
Projekt für die Petersfchule in Bafel 1927.
Von Hannes Meyer, BafeUDeffau
GRUNDSÄTZLICHE NEUERUNGEN
1. Das Vermeiden des Schulhofes zu ebener Erde, diele übliche
Schulhoffläche ift dem Verkehr ausgeliefert.
2. Der Schulhof ift erfetjt durch die in die Höhe gebauten Frei-
flächen; alle diele Oberflächen des Schulhaufes find den Kindern
als Tummelfläche überlaffen.
3. Die Treppenanlage ift in Parallelführung als Freitreppe und als
gefchloffene Treppe durchgeführt, (odafj die Kinder in jeder Etage
nach freier Wahl innerhalb oder außerhalb des Schulkaftens gehen
können. Die Freitreppe ift eigentlich nur eine Weiterführung der
in Bafel an der Bauftelle bereits vorhandenen „Stapfelberge".
4. Konftruktiv ilt meines Wiffens erftmals derVer/uch gemacht, das
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Sporthotel mit Bazar in Mürren
Von Arnold Jtten, Architekt, Thun
I. KONSTRUKTION
a) Au (3 e n m a u ern: I. und II. Souterrain: Betonmauerwerk. Par-
terre: 30 cm Backftein-Maffiv-Mauerwerk. Obergefchoh: 30 cm
Backfteinhohlmauerwerk.
b) Sämtliche Decken aus armiertem Beton, über Parterre
Rippendecke, ausgeführt mit Schilfrohrkalten, welche in den Rippen
beladen wurden. Auf diefelben wurde direkt verpurjt. Decke über
II. Obergefchorj refp. Dachgefchoh, aus Hohlfteinkörperdecke mit
Lattung und Schilfgewebe darauf verputjt. Darüber Gefällfchlacken-
beton.
c) Dachifolation: Die Dachabläufe wurden ins Innere des Ge-
bäudes verlegt. Die Einlaufltüfjen erhielten je einen elektrifch zu
beheizenden Heizmantel. (In der Zwifchenfaifon ift die Zentral-
heizung aufjer Betrieb). Auf den Schlackengefällsbeton wurde eine
LageOlpapier verlegt. Darauf alsDachhaut „Asphaltoid" der Firma
Meynadier & Co., Zürich, über dasfelbe kommt eine ca. 5 cm dicke
Schicht fehr grobkörnigen Sandes zu liegen. Auf den Sand wurde
ein ca. 4 cm dicker Zementüberzug verlegt, derfelbe in quadrati-
fche Felder von einem Meter Seitenlänge eingeteilt (mittelst Gipfer-
latten) und die entltandenen Fugen mitTeermakadam ausgegoffen.
Gegenüber ähnlichen Konltruktionen (Le Corbufier) läuft das
Wafler über den Zementüberzug ab, und nur Feuchtigkeit, welche
an fchadhaften Stellen eintritt, gelangt auf die eigentliche Dach-
haut.
d) Verputz: Falfadenverput) aus '/s Kalk, V2 Zement als Binde-
mittel. Innerer Wandverputj nur Kalk.
e) Zwifchenwände: 8 cm ftarke Schlackenplattenwände.
ARNOLD ITTEN, THUN. Höfel in Mürren
ARNOLD ITTEN, THUN. Höfel in Mürren
f) Fuhböden: Tannene Riemen auf Conterlattungen und Torf-
mull-Zwifchenlage auf Dübel verlegt in den Zimmern.
2. BAUERFAHRUNGEN.
Die im Dezember eingetretene Kältewelle mit minus 28 Grad
Cel. hat gezeigt, dafj eine 30 cm Itarke Hohlmauer auch der
gröhten, in unferer Gegend auftretenden Kälte genügt, indem
fämtliche Innenräume während derfelben, bei normaler Beheizung
über 18 Grad Cel. aufwiefen.
Mit der Dachifolation wurden in jeder Beziehung die betten Er-
fahrungen gemacht. Es ift hauptlächlich darauf zu achten, dafj nur
fauber gewafchener Kies und Sand auf die Dachhaut ge-
bracht wird.
Sämtliche Wände wurden mit Leimfarbe, mit Beimilchung von Freno-
faferftoff geftrichen. Diefes Produkt hat fich glänzend bewährt; der
Anltrich nimmt dem abgeriebenen Verputj das „mauerhafte", in-
dem das Fafergewebe die Poren im Verputj deckt.
Projekt für die Petersfchule in Bafel 1927.
Von Hannes Meyer, BafeUDeffau
GRUNDSÄTZLICHE NEUERUNGEN
1. Das Vermeiden des Schulhofes zu ebener Erde, diele übliche
Schulhoffläche ift dem Verkehr ausgeliefert.
2. Der Schulhof ift erfetjt durch die in die Höhe gebauten Frei-
flächen; alle diele Oberflächen des Schulhaufes find den Kindern
als Tummelfläche überlaffen.
3. Die Treppenanlage ift in Parallelführung als Freitreppe und als
gefchloffene Treppe durchgeführt, (odafj die Kinder in jeder Etage
nach freier Wahl innerhalb oder außerhalb des Schulkaftens gehen
können. Die Freitreppe ift eigentlich nur eine Weiterführung der
in Bafel an der Bauftelle bereits vorhandenen „Stapfelberge".
4. Konftruktiv ilt meines Wiffens erftmals derVer/uch gemacht, das
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