KOMMENDE AUSSTELLUNGEN
Aegyptifche Kunft in Berlin
Die Galerie Dr. Burg, Friedrich Ebert-Str. 5, veranltaltet vom 2. März
bis 13. April eine Ausftellung ägyptifcher Kunft, die vor allem
Werke aus deufchem und ausländifchem Privatbefir}, ferner Leih-
gaben der Itaatlichen Mufeen in Berlin (owie der öffentlichen
Sammlungen in Heidelberg, Hamburg und im Haag umfallen wird.
Leibl-Gedächtnisausftellung in Köln und Berlin
Es handelt lieh um die erfte grorje Gefamtausftellung von Leibis
Oeuvre. Vom 10.—30. März wird fie im Wallraf-Richartj-Mufeum
in Köln gezeigt, und vom 7. 30. April in der Preurjifchen Aka-
demie in Berlin (Gemälde) fowie in der Galerie Mathiefen (Gra-
phik).
Feuerbach-Gedächtnisausltellung in München
Zur Erinnerung an den 100. Geburtstag Feuerbachs veranftaltet
die Münchener Pinakothek im September eine Gedächtnisaus-
(tellung.
Zürich
Das Züricher Kunfthaus veranftaltet im Sommer 1929 eine inter-
nationale Ausltellung abltrakter und sürrealiftifcher Kunft.
Frankfurt
In der Frankfurter Okfobergruppe fprach am 8. Februar
Dr. Adolf Behne über „Das Neue Berlin".
Der Verlag Englert und Schlolfer hat foeben als 4. Heft der Stein-
Holz-Eifen-Reihe eine Publikation des Blocks von 1 2 Mietwoh-
nungen berufstätiger Frauen in Frankfurt (Architekt Bernhard
Hermkes) mit einem Text von Otto Völckers, herausgebracht.
Die Ausftellung „Der Stuhl" wurde am 10. März mit einer Rede
von Prof. Wiehert eröffnet. Sie umfafjt in den Ausltellungsräumen
des Kunltgewerbemufeums rund 100 ftreng ausgewählte Modelle
der heutigen Produktion. Diefe kleine Schau, die fich eines über-
rafchend ftarken Zufpruchs von feiten des Frankfurter Publikums
erfreut, ilt verbunden mit einer Ausftellung moderner Ge-
mälde. Willi Baumeifter und Fernand Leger füllen die eine Wand,
Juan Gris eine zweite. Zum erften Mal in Frankfurt a. M. wird eine
Kollektion von 19 Arbeiten Piet Mondrians gezeigt.
Die Ausftellung Ichlieht am 31. März. Sie wandert nachher in das
Kunftgewerbemufeum Berlin, und fpäter nach Dresden.
Die Baugenoffenfchaften und Baugefellfchaften von Groh-Frankfurf
haben fich in der kleinen Zeitfchrift „Die Siedlung" ein Mittei-
lungsblatt gefchaffen, das monatlich erfcheint und von Direktor
Emil Klar geleitet wird.
DIE FRAU ALS KÜNSTLERIN
Unter diefem Titel hat Hans Hildebrandt, der bekannte Kunft-
hiftoriker der Technifchen Hochfchule Stuttgart, im Rudolf Moffe-
Buchverlag eine Publikation erfcheinen laffen, die man mit größter
Spannung und Neugier lefen und durchblättern wird. Die künftle-
rifche Arbeit der Frau von den früheften Zeiten bis zur Gegen-
wart, von den Töpfereien der Indianerinnen aus Neu-Mexiko bis
zur „Frankfurter Küche", ift auf 337 Abbildungen ausgebreifet und
liebevoll befprochen. Wenn trotjdem der Eindruck des Buches
fchliehlich merkwürdig unbeftimmt und farblos bleibt, fo ift daran
nicht Hildebrandt fchuld, londern der typilcheCharakter der Frauen-
kunft, die zu allen Zeiten völlig im Schlepptau der Kunft der Män-
ner ging und lieh beften Falles durch gröhere Zartheit und Weich-
heit, dafür aber auch durch einen erftaunlichen Mangel an Genie-
ftreichen, auszeichnete. Aus diefem Grunde muhte dem Buche
etwas Wichtiges fehlen: der im Thema begründete innere Aufbau.
Es muhte notgedrungen bei Aufreihung und individueller Schil-
derung beftehen bleiben. Aber man fpürt, dah hier ein höchff
intereffantes Material für eine nicht formale, (ondern pfychologifche
Deutung ausgebreitet liegt. Schon die eine Frage, wie fich die
künftlerifch (chaffende Frau der Mentalität des Mannes angleicht
(Kollwifj, ModerfohnI) wäre einer weiteren Unterfuchung würdig.
Gantner-
DESSAU
Sommerfemefter am Bauhaus. Das Bauhaus, Hochlchule für
Geftaltung in Deffau, Leitung Hannes Meyer, beginnt (ein Som-
merfemefter am 9. April. Lehrgänge: Geltaltungslehre, Werkftatt-
lehre, Architektur und Städtebau, Reklame und Druckerei, Bühne,
Tifchlerei, Weberei, Wandmalerei, Metallwerkftatt, freie malerifche
und plaftifche Geftaltung. — Zugelaffen find vom 17. Lebensjahr
an Studierende jeder Vorbildungsart, auch ausgebildete Techniker,
Handwerker und Architekten. Nähere Bedingungen durch das
Bauhaus-Sekretariat.
DIE MITARBEITER DIESES HEFTES
Florence Henri, 54, Rue Mathurin Regnier, Paris
Max Burcharrj, Kunftgewerbefchule, Eden
Otto Umbehr, Jägerftrafje 11, Berlin 8
Gefchwifter Leiftikow, Im Fuchshol 55, Frankfurt am Main
Man-Ray
Rolf Cavael, Opernplatj 10, Frankfurt am Main
Moholy-Nagy, Spichernftrahe 20, Berlin
Hugo Erfurth, Zinzendorferftrafje 11, Dresden
Dr. Adolf Behne, Grünftrahe 16, B.-Charlottenburg
Baurat E. Kaufmann, Hochbauamt, Frankfurt am Main
SCHRIFTLEITUNG: DR. J. GANTNER, NEUE MAINZERSTRASSE 37, TELEFON RATHAUS 485 oder 857, FRANKFURT AM MAIN
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Aegyptifche Kunft in Berlin
Die Galerie Dr. Burg, Friedrich Ebert-Str. 5, veranltaltet vom 2. März
bis 13. April eine Ausftellung ägyptifcher Kunft, die vor allem
Werke aus deufchem und ausländifchem Privatbefir}, ferner Leih-
gaben der Itaatlichen Mufeen in Berlin (owie der öffentlichen
Sammlungen in Heidelberg, Hamburg und im Haag umfallen wird.
Leibl-Gedächtnisausftellung in Köln und Berlin
Es handelt lieh um die erfte grorje Gefamtausftellung von Leibis
Oeuvre. Vom 10.—30. März wird fie im Wallraf-Richartj-Mufeum
in Köln gezeigt, und vom 7. 30. April in der Preurjifchen Aka-
demie in Berlin (Gemälde) fowie in der Galerie Mathiefen (Gra-
phik).
Feuerbach-Gedächtnisausltellung in München
Zur Erinnerung an den 100. Geburtstag Feuerbachs veranftaltet
die Münchener Pinakothek im September eine Gedächtnisaus-
(tellung.
Zürich
Das Züricher Kunfthaus veranftaltet im Sommer 1929 eine inter-
nationale Ausltellung abltrakter und sürrealiftifcher Kunft.
Frankfurt
In der Frankfurter Okfobergruppe fprach am 8. Februar
Dr. Adolf Behne über „Das Neue Berlin".
Der Verlag Englert und Schlolfer hat foeben als 4. Heft der Stein-
Holz-Eifen-Reihe eine Publikation des Blocks von 1 2 Mietwoh-
nungen berufstätiger Frauen in Frankfurt (Architekt Bernhard
Hermkes) mit einem Text von Otto Völckers, herausgebracht.
Die Ausftellung „Der Stuhl" wurde am 10. März mit einer Rede
von Prof. Wiehert eröffnet. Sie umfafjt in den Ausltellungsräumen
des Kunltgewerbemufeums rund 100 ftreng ausgewählte Modelle
der heutigen Produktion. Diefe kleine Schau, die fich eines über-
rafchend ftarken Zufpruchs von feiten des Frankfurter Publikums
erfreut, ilt verbunden mit einer Ausftellung moderner Ge-
mälde. Willi Baumeifter und Fernand Leger füllen die eine Wand,
Juan Gris eine zweite. Zum erften Mal in Frankfurt a. M. wird eine
Kollektion von 19 Arbeiten Piet Mondrians gezeigt.
Die Ausftellung Ichlieht am 31. März. Sie wandert nachher in das
Kunftgewerbemufeum Berlin, und fpäter nach Dresden.
Die Baugenoffenfchaften und Baugefellfchaften von Groh-Frankfurf
haben fich in der kleinen Zeitfchrift „Die Siedlung" ein Mittei-
lungsblatt gefchaffen, das monatlich erfcheint und von Direktor
Emil Klar geleitet wird.
DIE FRAU ALS KÜNSTLERIN
Unter diefem Titel hat Hans Hildebrandt, der bekannte Kunft-
hiftoriker der Technifchen Hochfchule Stuttgart, im Rudolf Moffe-
Buchverlag eine Publikation erfcheinen laffen, die man mit größter
Spannung und Neugier lefen und durchblättern wird. Die künftle-
rifche Arbeit der Frau von den früheften Zeiten bis zur Gegen-
wart, von den Töpfereien der Indianerinnen aus Neu-Mexiko bis
zur „Frankfurter Küche", ift auf 337 Abbildungen ausgebreifet und
liebevoll befprochen. Wenn trotjdem der Eindruck des Buches
fchliehlich merkwürdig unbeftimmt und farblos bleibt, fo ift daran
nicht Hildebrandt fchuld, londern der typilcheCharakter der Frauen-
kunft, die zu allen Zeiten völlig im Schlepptau der Kunft der Män-
ner ging und lieh beften Falles durch gröhere Zartheit und Weich-
heit, dafür aber auch durch einen erftaunlichen Mangel an Genie-
ftreichen, auszeichnete. Aus diefem Grunde muhte dem Buche
etwas Wichtiges fehlen: der im Thema begründete innere Aufbau.
Es muhte notgedrungen bei Aufreihung und individueller Schil-
derung beftehen bleiben. Aber man fpürt, dah hier ein höchff
intereffantes Material für eine nicht formale, (ondern pfychologifche
Deutung ausgebreitet liegt. Schon die eine Frage, wie fich die
künftlerifch (chaffende Frau der Mentalität des Mannes angleicht
(Kollwifj, ModerfohnI) wäre einer weiteren Unterfuchung würdig.
Gantner-
DESSAU
Sommerfemefter am Bauhaus. Das Bauhaus, Hochlchule für
Geftaltung in Deffau, Leitung Hannes Meyer, beginnt (ein Som-
merfemefter am 9. April. Lehrgänge: Geltaltungslehre, Werkftatt-
lehre, Architektur und Städtebau, Reklame und Druckerei, Bühne,
Tifchlerei, Weberei, Wandmalerei, Metallwerkftatt, freie malerifche
und plaftifche Geftaltung. — Zugelaffen find vom 17. Lebensjahr
an Studierende jeder Vorbildungsart, auch ausgebildete Techniker,
Handwerker und Architekten. Nähere Bedingungen durch das
Bauhaus-Sekretariat.
DIE MITARBEITER DIESES HEFTES
Florence Henri, 54, Rue Mathurin Regnier, Paris
Max Burcharrj, Kunftgewerbefchule, Eden
Otto Umbehr, Jägerftrafje 11, Berlin 8
Gefchwifter Leiftikow, Im Fuchshol 55, Frankfurt am Main
Man-Ray
Rolf Cavael, Opernplatj 10, Frankfurt am Main
Moholy-Nagy, Spichernftrahe 20, Berlin
Hugo Erfurth, Zinzendorferftrafje 11, Dresden
Dr. Adolf Behne, Grünftrahe 16, B.-Charlottenburg
Baurat E. Kaufmann, Hochbauamt, Frankfurt am Main
SCHRIFTLEITUNG: DR. J. GANTNER, NEUE MAINZERSTRASSE 37, TELEFON RATHAUS 485 oder 857, FRANKFURT AM MAIN
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