WEHRANLAGE PRAUNHEIM
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BRÜCKE ÜBER DIE NIDDA IN RODELHEIM BRÜCKE ÜBER DIE NIDDA IN RÖDELHEIM
NACHRUFE UND KUNDGEBUNGEN
Adolf Meyer war mein Schüler in meiner Düffeldorfer Zeit. Er kam mir fchon
damals vor, als einer von den wenigen, die eine Laufbahn vor fich hätten.
Eigentlich war es nicht feine überragende künfflerifche Befähigung, feine
zeichnerifche und gefchmackliche Veranlagung, die mich an ihn glauben lie-
fjen, vielmehr fein überlegender Ernft, feine vertiefende Hingabe, feine Lei-
denfchaft, ein erkanntes Problem zu löfen. Es war der Charakter des ganzen
Menfchen, den er bei keinem Wollen und Wirken verftecken konnte. Viele
fleihige und talentbefchenkte junge Leute find inzwifchen durch meine Studi-
enfäle gegangen, darum hatte ich genugfam Gelegenheit zu fehen, worauf
es ankommt: Das Leben verlangt mehr als fpielerifche Luft am Bilden, ver-
langt die harmonifche Struktur des ganzen Menfchen.
Da er mir ftets nahegelieben iff, konnte ich ihn wachfen und erweitern fehen
in der Geradheit und Echtheit feiner Gefinnung und teilnehmen an feinem
Glück mit eignen grofjen Aufgaben betraut zu fein, die er erfüllte mit feinem
ganzen Wefen fchlichfer Gröfje.
Peter Behrens
adolf meyer kam aus der eifel, wo er aufwuchs und die tifchlerei erlernte,
mit zähem willen, fich empor zu arbeiten, an die kunftgewerbefchule in düf-
feldorf, die, unter peter behrens neu und lebendig aufgebaut, fein empfäng-
liches herz mit begeifterung erfüllte, behrens felbft und namentlich lauwe-
riks mit feiner teofophifchen lebensauffaffung beeindruckten ihn tief, befon-
ders zu lauweriks fühlte er fich auch in fpäteren jähren durch feine neigung
zu fymbolhafter geftaltung hingezogen.
im letjten jähre meiner mitarbeit bei peter behrens, der inzwifchen nach berlin
übergefiedelt war, lernte ich adolf meyer kennen, er trat nach beendigung
feiner ftudien an der düffeldorfer kunftgewerbefchule in das atelier von
behrens ein. feine leidenfchaftliche liebe für die moderne baukunff und fein
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NACHRUFE UND KUNDGEBUNGEN
Adolf Meyer war mein Schüler in meiner Düffeldorfer Zeit. Er kam mir fchon
damals vor, als einer von den wenigen, die eine Laufbahn vor fich hätten.
Eigentlich war es nicht feine überragende künfflerifche Befähigung, feine
zeichnerifche und gefchmackliche Veranlagung, die mich an ihn glauben lie-
fjen, vielmehr fein überlegender Ernft, feine vertiefende Hingabe, feine Lei-
denfchaft, ein erkanntes Problem zu löfen. Es war der Charakter des ganzen
Menfchen, den er bei keinem Wollen und Wirken verftecken konnte. Viele
fleihige und talentbefchenkte junge Leute find inzwifchen durch meine Studi-
enfäle gegangen, darum hatte ich genugfam Gelegenheit zu fehen, worauf
es ankommt: Das Leben verlangt mehr als fpielerifche Luft am Bilden, ver-
langt die harmonifche Struktur des ganzen Menfchen.
Da er mir ftets nahegelieben iff, konnte ich ihn wachfen und erweitern fehen
in der Geradheit und Echtheit feiner Gefinnung und teilnehmen an feinem
Glück mit eignen grofjen Aufgaben betraut zu fein, die er erfüllte mit feinem
ganzen Wefen fchlichfer Gröfje.
Peter Behrens
adolf meyer kam aus der eifel, wo er aufwuchs und die tifchlerei erlernte,
mit zähem willen, fich empor zu arbeiten, an die kunftgewerbefchule in düf-
feldorf, die, unter peter behrens neu und lebendig aufgebaut, fein empfäng-
liches herz mit begeifterung erfüllte, behrens felbft und namentlich lauwe-
riks mit feiner teofophifchen lebensauffaffung beeindruckten ihn tief, befon-
ders zu lauweriks fühlte er fich auch in fpäteren jähren durch feine neigung
zu fymbolhafter geftaltung hingezogen.
im letjten jähre meiner mitarbeit bei peter behrens, der inzwifchen nach berlin
übergefiedelt war, lernte ich adolf meyer kennen, er trat nach beendigung
feiner ftudien an der düffeldorfer kunftgewerbefchule in das atelier von
behrens ein. feine leidenfchaftliche liebe für die moderne baukunff und fein
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