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Das neue Frankfurt: internationale Monatsschrift für die Probleme kultureller Neugestaltung — 3.1929

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May, Ernst: Der Palmengarten in Frankfurt am Main
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https://doi.org/10.11588/diglit.17291#0309

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Grundrif; des neuen Teiles

fich gleichzeitig an der Mufik erfreuen können. Neben diefen gefchloffenen
Räumlichkeiten, die noch ergänzt werden durch eine Glasgalerie auf der oberen
Terraffe des Neubaues, wurden ausgedehnte Flächen in Form von Garten-
und Hausterraffen gefchaffen, auf denen die Befucher im Freien bewirtet
werden können. Auch diefe Anlagen wurden dem leitenden Baugedanken
untergeordnet, allenthalben Bewirtungsmöglichkeit in unmittelbarer Umge-
bung von Pflanzen und Blumen zu fchaffen. So wurde die füdliche Terraffe
vor dem Glashausreftaurant ihrer ganzen Länge nach mit betonierten Blumen-
käften eingefaßt, die auch auf der Hausterraffe im erften Gefchoffe in den
verfchiedenften Formen wiederkehren. Zehn 10 m hohe Betonpfeiler, auf der
Dachterraffe vor der Südwand des Haufes emporragend, werden in ihrer
Pflanzenberankung dem Baue das Gepräge verleihen, das feine befondere
Zweckbeftimmung charakterifiert.

Die Formen des Erweiterungsbaues zeigen einen einfachen, kubifchen Auf-
bau, der fich organifch aus der jeweiligen Beftimmung der verfchiedenen
Bauteile ergibt. Grohe, mit weifjem Edelputj bedeckte Flächen kontraftieren
mit Blumen, Pflanzen und Baumbeftänden.

Das mit dem Erweiterungsbau vorläufig abgefchloffene Werk kann nur als
Abfchnitt der endgültigen Löfung angefprochen werden. Die Architektur-
formen des großen Saales find gänzlich veraltet. Mit den übrigen Teilen des
Altbaues fteht es nicht viel anders. Immerhin ift mit dem erften Bauabfchnitt
Blick vom Dach über die Terraffen der entfcheidende Schritt in die neue Aera des Palmengartens getan.

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