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Das neue Frankfurt: internationale Monatsschrift für die Probleme kultureller Neugestaltung — 3.1929

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Foerster, Karl: Wahre Zukunft des Palmengartens
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https://doi.org/10.11588/diglit.17291#0312

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HOCHZEITSSAAL

Rundung mit Blumenfenfter. Makattar-Parkett.
Türen, Einbaumöbel, Bänke Makaffar poliert.
Wände Befpannung mit Leinenvelours, Stühle
vernickelt, Vorhänge Voile

die Eintrittskaffe fteht. Man möchte nicht in der Haut von jemand ftecken, der
nicht mitwankt!

Aber nicht nur als Gefamtkunftwerk bedarf diefe immerhin als führender
Weltgarten gedachte Stätte der vollftändigen Umfchmelzung, fondern auch
dasftofflicheUrprogramm der Ausbreitung größten modernen Gartenpflanzen-
und Gehölzreichtums, das dem Palmengarten zugrunde lag, aber nur ganz
fchüchtern durchgeführt wurde, bedarf fo neuer Faffung, dafj es geradezu
der Ausgangspunkt der k ü n f 11 er i fch e n N e u ge f ta 11 u n g werden
mufj.

Es wäre doch recht langweilig, wenn der Palmengarten nur künftlerifch mo-
dernifiert und etwas reicher mit Pflanzen ausgeftattet würde. Man erwartet
nämlich von dort etwas Neues und Grofjes. Was bleibt diefem altberühmten
Weltgarten an jener kulturell und klimatifch fo unglaublich bevorzugten Stelle
übrig, als eine grandiofe, künftlerifch gebändigte Sammelftätte des unge-
heuerlichen Park- und Gartenreichtums von heut und morgen zu werden!
Diefer verhält fich zu dem, was im Palmengarten gezeigt wird, wie taufend
zu eins. Der ganze Garten ift eben fo geftaltet, dafj er nicht taufend, fondern
nur eins zeigen kann, mufj alfo bis ins Mark umgeftaltet werden, wenn er

taufend zeigen will. Ecke im großen Saal mit Mufikempore

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