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Sondheim, Moriz
Gesammelte Schriften: Buchkunde, Bibliographie, Literatur, Kunst u.a. — Frankfurt a.M., 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.34388#0251

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nüs" in neuer Ausgabe, (der driften, wenn man das Zaum-
buch von 1588 als erste rechnet). Die Vorrede Bötners trägt
das Datum: „Dabam e Typographaeo Remlingensi anno 1624.
den 27. Martij". Die Widmung der Söhne Löhneysens ist vom
1. September desselben Jahres.*) Nun wurde auch die längst
vollendete Aulico-Polifica veröffentlicht, deren Titel zwar die
Jahreszahl 1622 trägt, deren Widmung aber, ebenfalls von Löhn-
eysens Söhnen verfaßt, vom 15. September 1624 datiert ist. 2)
Eine Anzahl Exemplare wurde den Buchhändlern Daniel und
David Aubry und Clemens Schleich in Frankfurt und Leipzig
übergeben, welche auf dem gestochenen Kupferfitei ihre Firma
anbrachten.s) Eine drifte Variante bieten Exemplare, auf deren
Titel das Datum in 1625 geändert und in welchen die Widmung
weggelassen wurde.*)
Im Jahre 1679 besorgte Joh. Andr. Gerhard eine neue Aus-
gabe der Aulico-Politica, die zu Frankfurt am Main erschien.
In der Widmung erzählt er von der Remlinger Ausgabe, „fast
alle Exemplaria seien durch ein besonder Unglück vom Feuer
verzehrt worden.''^) Wenn Merians Bericht correcf ist, muß
dies bei der Zerstörung Remlingens im dreißigjährigen Kriege
gewesen sein. Das Datum ist noch festzustellen. Der Brand
des Schlosses, bei dem Löhneysens Druckerei und alle Vor-
räthe seiner beiden Werke unfergingen, dürfte sich um das
Jahr 1625 ereignet haben.

Pinders Speculum Pafienüae.
Pinders Speculum Pafienfiae, das 1509 zu Nürnberg er-
schien, enthält zwei beachtenswerte Holzschnitte. Der eine,
auf der Rückseite des Titels, stellt Hiob von seinem Weibe
verspottet vor und ist von Bartsch VII 173, 2 unter den Dürer
fälschlich zugeschriebenen Bläffern beschrieben worden. Daß
in diesem Holzschnitte die Gestalt des Hiob einem Dürerschen
Gemälde im Staedelschen Institute entlehnt sei, hat Passavanf,
Peintre-graveur III 198, 222 erwähnt. Neuerdings hat H. Weiz-
säcker diese Angabe im Catalog der Gemälde des Sfädelschen
Instituts S. 416 bestätigt und die Wichtigkeit dieses Holz-
schnittes für die richtige Datierung des Dürerschen Gemäldes
hervorgehoben. Weniger Beachtung hat bisher der zweite Holz-
0 Heber die Illustrationen dieser Ausgabe vgl. A. Bielke in Naumanns Ar-
chiv 11 253.
-) Ein Exemplar in der Großherzogi. Hofbibliothek in Darmstadt.
Ö Ein Exemplar in der Herzoglichen Bibliothek in Woltfenbiittel. Die Be-
schreibung desselben verdanken wir Heren Professor Dr. Milchsack.
0 Ein Exemplar im Besitze von Joseph Baer & Co. ist beschrieben auf S.
135 unter Nr. 1893 des ersten Jahrgangs des Frankfurter Bücherfreunds.
0 Löhneysen, Hof-, Staats- u, Regierkunst. Frankf. 1679.
 
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