Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Sondheim, Moriz
Gesammelte Schriften: Buchkunde, Bibliographie, Literatur, Kunst u.a. — Frankfurt a.M., 1927

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34388#0296

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
267

den können. Aufführungen des Gymnasiums zu Regensburg
werden erwähnt 1667 am 29. August und 3. September". So
schreibt D. Jacoby im 26. Bde. der Allg. Deutschen Biographie.
Ein glücklicher Zufall hat uns ein Exemplar dieses Trauerspiels
auffinden lassen. Es ist in dem Sammelbande enthalten, der
unter Nr. 8673 des IV. Bandes des Frankfurter Bücherfreunds
beschrieben ist und eine wertvolle Ergänzung zur Biblio-
graphie Praschs liefert. Nur 3 von den darin enthaltenen
Schriften erwähnt Jöcher-Rotermund (Bd. VI 812), dessen
Liste von Praschs Schriften heute noch die vollständigste
ist. Goedekes Notizen sind auch in der neuen Bearbei-
tung ungenügend und unzuverlässig. Wie Jacoby schon
bemerkt hat, erwähnt diese von den dramatischen Ar-
beiten Praschs nur das Lustspiel Amici und zwar mit
der falschen Jahreszahl 1613 statt 1663 (II 145, 87). Unter
seinen Deutschen Schriften werden die Lavinia von M. Schuster
und der Doppelsieg von M. Kongehl angeführt (III 189, 164),
obgleich diese Dichtungen einige Seiten später auch als Werke
ihrer wirklichen Verfasser erwähnt werden (III 223, 51 u.
274), 21).
Neben der Tullia dürfte in unserem Sammelbande die Ele-
gie, die Prasch als Student in Straßburg im Jahre 1658 aui
den Tod seines Vaters verfaßte (No. 1) das seltenste Stück
sein. Bibliographisch höchst wertvoll ist die Epistola ad ami-
cum de opusculis suis (No. 7) vom 10. Mai 1689, ein Jahr vor
seinem Tode geschrieben. Sie ist an einen Freund gerichtet,
der ihn aufgefordert hatte, seine zerstreuten Schriften in einem
Bande gesammelt herauszugeben, da sie schwer zu haben und
bei den Buchhändlern nicht leicht vorkämen, „difficilis sunt
conventionis nec in librariorum officinis promte occurrunt."
Prasch weigert sich dies zu thun und unterzieht, um seine
Weigerung zu begründen, seine Arbeiten einer scharfen Prü-
fung. Wir verdanken diesen Ausführungen eine kritische Liste
seiner Schriften, die unseres Wissens bisher ganz unbekannt
und unbenutzt geblieben ist.

Ein Skizzenbuch Joachim von Sandrarts.
Unter Nr. 8695 des IV. Bandes des Frankfurter Bücher-
freunds bringen wir die Beschreibung eines bisher unbe-
kannten Skizzenbuches Joachim von Sandrarts, welches Ar-
beiten aus seiner Lehr- und Wanderzeit enthält und den Werde-
gang dieses Künstlers in den Jahren 1621 bis 23 vor uns ent-
rollt. Sandrart wurde zu Frankfurt am Main am 12. Mai 1606
geboren. Früh schon erfüllte ihn die Freude am Zeichnen;
seiner Neigung folgend beschloß er als 14jähriger Knabe sich
dem Kupferstich zu widmen und zog im Jahre 1620 als Lehr-
 
Annotationen