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Sondheim, Moriz
Gesammelte Schriften: Buchkunde, Bibliographie, Literatur, Kunst u.a. — Frankfurt a.M., 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.34388#0307

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- 278 -
desselben, Herrn Prediger August Jakob Rambach in Hamburg
gelangen/) Dieser machte von meiner Mittheilung denjenigen
Gebrauch, welcher aus dem vierten Bande seiner zu Altona
und Leipzig herausgekommenen Anthologie christlicher Ge-
sänge aus der neueren Zeit, 1822 S. 501 ff., ersichtlich ist.
Schon früher finden sich Stellen dieser nämlichen Lieder,
jedoch mit vielen Weglassungen, Veränderungen und Entstel-
lungen, abgedruckt unter der Ueberschrift „Einige Verse zu
eigner Ermunterung aufgesetzt" im achtzehnten Bändchen der
Wöchentlichen Beiträge zur Beförderung der ächten Gottselig-
keit. Leipz. 1791. S. 25—32. Der Herausgeber dieser Beiträge
war ein Graf v. Linar/)
Ob Fräulein von Klettenberg die in diesem Manuscript ent-
haltenen Neuen Lieder Neue genannt hat, um sie dadurch von
von alten durch sie verfaßte zu unterscheiden, weiß ich nicht,
mögte es aber bezweifeln. Der Ausdruck „Neues Lied" ist
ein biblischer, — s. Offenbar. Joh. Cap. 5 V. 9^) — der oft von
gottseeligen Personen in ähnlichem mystischen Sinne gebraucht
ward, — und dies mag wohl auch hier der Fall gewesen seyn.
An dem Abdrucke einiger der in vorstehender kleiner
Sammlung enthaltenen Verse und Lieder der Fräulein von
Klettenberg in dem „Gedenk-Buch zur vierten Jubelfeier der
Erfindung der Buchdruckerkunst begangen zu Frankfurt am
Main am 24. und 25. Junius 1840" S. 89—94 habe ich kein An-
theilD) Die s. 89 gegebene kurze Notiz besagt irriger Weise:
„Dieses Gedichte, die sie selbst „Anfangslieder" nannte, wurden
von Herrn Rath Schlosser aufgefunden und sind in der Ur-
schrift mit der Jahreszahl 1756 bezeichnet." Offenbar beruht
diese ungenaue und fehlerhafte Angabe auf einer Verwechslung
der „Neuen Lieder 1756" mit den von Lavater eingesehenen
„Anfangsliedern"; auch könnte der Ausdruck „Urschrift" zu
der irrigen Meinung verleiten, dem von mir veranstalteten
Abdruck der neuen Lieder liege ein autographes Manuscript
der Verfasserin selbst zu Grunde, während die demselben zu
Grunde liegende Handschrift nur eine, vielfach unorthogra-
phisch, von unbehülflicher Hand verfertigte Abschrift ist."
Schlossers Abdruck bildet ein dünnes Heft von einem
Oktavbogen. Seite 1 trägt den Titel
Neue Lieder
von
Fräulein Klettenberg.
1756.
0 Vgl. hierzu Lappenberg ebenda.
-) Graf H. K. G. zu Lynar, gest. 1796.
0 „Und sangen ein neues Lied."
*) Das Gedenkbuch enthält den Vers „ln meine Bibel" aus Gessners Lebens-
beschreibung Lavaters und Nr. 3 und 5 der „Neuen Lieder."
 
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