Hohenleinä.
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ihm ein Vorbau, dessen Treppengiebel gegen Süden sieh gut erhalten hat in der
Weise, wie unsere Zeichnung, Nr.dü, ein Stück davon darstellt. Oestlicliistdeni
Schiffe an der Nordseite die Sacristei angebaut. Auf
dem Ostgiebel des Schiffes erhebt sich laternenartig
ein Dachreiter für ein Messglöckchen. Aus den theil-
weise noch vorhandenen, jedoch vermauerten roma-
nischen Fenstern, die man im Inneren der Kirche
erkennt, sowie aus der Mauertechnik und anderen
Einzelstücken ergiebt sich, dass die Mauern der ur-
sprünglichen Kirche bis hierher benutzt worden sind.
Das Sanctuarium hingegen ist in seiner heutigen
zwei Joch langen, dreiseitig schliessenden Form erst
in der Spätzeit der Gothik an Stelle eines annähernd
quadratischen mit halbrunder Apsis hinzugefugt.
Es verbindet sich dem Schiffe nicht organisch und
seine Achse weicht merklich gegen Süden ab. Die Fenster sind hier reicher
durchgebildet; über dem Fenster der Ostwand steht die Jahreszahl der Entstehung
1701 (d. h. 1501). Auf'derFurstecke des Chordaches, welches noch seine ursprüng-
liche Eindeckung in Mönch und Nonne hat, erblickt man aus Blech einen Hahn
schreiend und mit einem Kreuzchen über ihm angebracht.
Das Innere ist im Schiffe und Chore mit einem Netzgewölbe, im Thurme
mit einfachem Kreuzgewölbe überdeckt, ein Tonnengewölbe findet sich in der
Sacristei. Die Netzgewölbe haben meist runde Schlusssteine, im Chore jedoch drei
Wappen, welche die Jahreszahl 1709 — oder wegen Undeutlichkeit des letzten
Zahlzeichens vielleicht auch 170^ - tragen so wie ein nicht wohl mehr erkennbares
Meisterzeichen mit Stern und die Buchstaben B, dann ein Zeichen 0, welche sich
auf den Baumeister beziehen werden. Die Ecken der Gewölbekappen im Thurme
Xu 65.
zeigen noch ihre anfängliche schwarze Strahlenbemalung, wie sich solche muthmaass-
lich auch übrigens am Gewölbe befunden habenwird. Der noch romanische Bogen,
zwischen Schiff und Chor hat Kämpfer, die aus einer Platte und einer Flach-
kehle uuter derselben mit drei Rosetten besetzt bestehen, eine Bildung, die den
Uebergangsstil bestimmt kennzeichnet. Westlich ist dem Schiffe eine steinerne
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ihm ein Vorbau, dessen Treppengiebel gegen Süden sieh gut erhalten hat in der
Weise, wie unsere Zeichnung, Nr.dü, ein Stück davon darstellt. Oestlicliistdeni
Schiffe an der Nordseite die Sacristei angebaut. Auf
dem Ostgiebel des Schiffes erhebt sich laternenartig
ein Dachreiter für ein Messglöckchen. Aus den theil-
weise noch vorhandenen, jedoch vermauerten roma-
nischen Fenstern, die man im Inneren der Kirche
erkennt, sowie aus der Mauertechnik und anderen
Einzelstücken ergiebt sich, dass die Mauern der ur-
sprünglichen Kirche bis hierher benutzt worden sind.
Das Sanctuarium hingegen ist in seiner heutigen
zwei Joch langen, dreiseitig schliessenden Form erst
in der Spätzeit der Gothik an Stelle eines annähernd
quadratischen mit halbrunder Apsis hinzugefugt.
Es verbindet sich dem Schiffe nicht organisch und
seine Achse weicht merklich gegen Süden ab. Die Fenster sind hier reicher
durchgebildet; über dem Fenster der Ostwand steht die Jahreszahl der Entstehung
1701 (d. h. 1501). Auf'derFurstecke des Chordaches, welches noch seine ursprüng-
liche Eindeckung in Mönch und Nonne hat, erblickt man aus Blech einen Hahn
schreiend und mit einem Kreuzchen über ihm angebracht.
Das Innere ist im Schiffe und Chore mit einem Netzgewölbe, im Thurme
mit einfachem Kreuzgewölbe überdeckt, ein Tonnengewölbe findet sich in der
Sacristei. Die Netzgewölbe haben meist runde Schlusssteine, im Chore jedoch drei
Wappen, welche die Jahreszahl 1709 — oder wegen Undeutlichkeit des letzten
Zahlzeichens vielleicht auch 170^ - tragen so wie ein nicht wohl mehr erkennbares
Meisterzeichen mit Stern und die Buchstaben B, dann ein Zeichen 0, welche sich
auf den Baumeister beziehen werden. Die Ecken der Gewölbekappen im Thurme
Xu 65.
zeigen noch ihre anfängliche schwarze Strahlenbemalung, wie sich solche muthmaass-
lich auch übrigens am Gewölbe befunden habenwird. Der noch romanische Bogen,
zwischen Schiff und Chor hat Kämpfer, die aus einer Platte und einer Flach-
kehle uuter derselben mit drei Rosetten besetzt bestehen, eine Bildung, die den
Uebergangsstil bestimmt kennzeichnet. Westlich ist dem Schiffe eine steinerne