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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 2.1920/​1921

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Hartlaub, Gustav Friedrich: Mannheims Kunsthalle nach dem Kriege: (aus dem Tagebuch eines Heimgekehrten)
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https://doi.org/10.11588/diglit.41961#0022

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durch die Sammlung. Er macht, wie mich bedünkt, in einer unakademisch warm-
herzigen Art den Mittler zwischen Kunstwerk und Betrachter. Daf} dies überhaupt
notwendig ist, scheint mir freilich kein gutes Zeichen für die Stellung der Kunst


M. BECKMANN

»DAMENBILDNIS«
Stadt. Kunsthalle Mannheim

in unserer Zeit; umsomehr kommt es darauf an, aus der Not eine Tugend zu
machen. Und das tut man hier. Ich erinnere mich, dab die Mannheimer Kunsthalle
schon vor dem Kriege in soldien Dingen vorbildlidr war, dab man von der
„Mannheimer Bewegung“, einem durch die Persönlichkeit des Galerieleiters
hrih Wiehert entfachten idealistischen Massenwillen zur Kunst, einem „Freien
Bund“ zwischen Museumsleitung und Bevölkerungsgesamtheit sprach und von
den vielen Unternehmungen dieses Freien Bundes. Idr will der Führung zuhören,
aber schon scheint sie beendet; die Teilnehmer zerstreuen sich, und der Führende
begrübt mich nach einigem Zögern als alten Bekannten! Er fragt mich, was ich
bereits betrachtet habe, und gerne nehme ich seine Einladung zur Besichtigung
der übrigen Neuerwerbungen an.

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