Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur (2.1920/1921)

ARBEITEN DER KUNST-
GEWERBESCHULE IN ESSEN
WALTER MÜLLER -WULCKOW


FLÄCHENKUNSTKLASSE

Klausurarbeit, Zeitdauer 4 Stunden, zeigt das Entstehen eines Flächenmusters.

Bei der großen Bedeutung, die der künstlerischen Ausbildung des Nachwuchses heute innewohnt,
wo es sich darum handelt, die gerade erst neu entfaltete handwerklidre Tradition keimfähig
über dürre Jahre hinaus zu erhalten, fordern besondere Beachtung die Arbeiten der Essener
Kunstgewerbe- und Handwerkerschule, die in diesen Monaten in einer Wanderkollektion durch
Deutsdiland gehen. Die Öffentlichkeit wurde mit dieser Ausstellung von vorbildlidien Schülerarbeiten
zuerst in Mannheim bekannt gemacht, weil Direktor Widicrt, der Leiter des „Freien Bundes zur
Einbürgerung der Kunst“, erkannt hatte, dab die von ihm erstrebte Anleitung zum richtigen Kunst-
empfinden auch einmal unterstützt werden müsse durch den Einblick in die Anfänge des künstlerischen
Schaffens selbst. Dieses Werdestadium wirkt so überaus aufschlubreidi, besonders wenn es wie in
Essen auf dem sidi ergänzenden Zusammenwirken von Lehrern und Sdüilern beruht. In der
Zusammenarbeit der verschiedenen Klassen, der Ateliers für Nafursfudium, dekorative Malerei,
Graphik, Schrift und Plakat, Plastik, Innendekoration und Ardiitektur und in den verschiedenen Werk-
stätten für Stoffdruck, Stickerei, Mode und Schmiedearbeit tritt daher — mehr als dies sonst möglich

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