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Schulz-Dornburg, Rudolf: Weltstadtindustrie
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.41961#0167
WELTSTADTINDUSTRIE
RUDOLF' SCHULZ-DORNBURG
Gern wandert Einsamer in Bergabgeschiedenheit unbehauene Gänge, er-
fühlt von lichter Höhe das ganze freie Bild, stöfd sich in Schneise, Vor-
sprung, Baumdichte kräftig hinein — überläßt es endlich dem Instinkte
ganz, zögert nirgendwo am Kreuzweg, kehrt nie auch nur Strecken um, — trifft
vor Dämmerung doch immer auf das Ziel; — auf ungefähr zwar nur am Kilometer-
stein gemessen, vom ersten Ausgangspunkt gesehn recht gut geschafft.
So freucbge Unbekümmertheit weidrt schnell unsicherem Hin und Her, wenn andre
Menschlein unaufhörlich mitgezerrt von Baum zu Stein Markierungszeichen suchen,
(die Jahre vorher schon „verschönernd im Verein“ in die Natur geklext).
Da macht das dritte Bild schnell klar: wenn irgendwo auf den Matratzen der
Berghütte, auf Felshängen an Regentagen (in verqualmten Stuben ein Gejammer
über die schlechten Zeiten) sidi der Zweite, gar Dritte findet, der mit gleicher
Sicherheit über störrische Unbehauenheit ging — auch gleiche Erfüllungen fand.
So reidrte idr die Hand dem wundervollen Karl Osthaus, als ich seinen offenen
Brief an Karl Scheffler las* (Berlin und das Rheinland: Rhein als ganze Provinz).
Jahre vorher also, beschwörend, hatte er ja dieselben Striche gezogen, war ihm
derselbe Weg schon einfadi-klar, sdriittete er verschwenderisdi aus dem Füllhorn
seiner Erkenntnis! Damals muhte er an einem Abend stehen bleiben, fand sidr
— damals noch und wiederum — allein.
Da er das Werk schuf, das sich im Folkwang verkörpert, versudrte er den Ge-
danken in kleinere Gehirne einzupochen: dab westfälisches Industriegebiet, un-
ermeblich reicher Boden, deb’ stolze Königin die Kohle, eine Einheit sein müsse —
dab breite Straben gingen, wenn Führende mit ihm den unbestimmt - voraus-
bestimmten Weg durch Kleingestrüpp und rohgefügte Häblichkeit zu ungewohnter
Aussidit steigen wollten. Sehr früh, nodi Jahre vor dem Kriegserlebnis, schrie er
das hinaus. Er — begnadet künstlerisch (und damit schnell verschrieen als
Phantast bei den — Sachlicheren).
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RUDOLF' SCHULZ-DORNBURG
Gern wandert Einsamer in Bergabgeschiedenheit unbehauene Gänge, er-
fühlt von lichter Höhe das ganze freie Bild, stöfd sich in Schneise, Vor-
sprung, Baumdichte kräftig hinein — überläßt es endlich dem Instinkte
ganz, zögert nirgendwo am Kreuzweg, kehrt nie auch nur Strecken um, — trifft
vor Dämmerung doch immer auf das Ziel; — auf ungefähr zwar nur am Kilometer-
stein gemessen, vom ersten Ausgangspunkt gesehn recht gut geschafft.
So freucbge Unbekümmertheit weidrt schnell unsicherem Hin und Her, wenn andre
Menschlein unaufhörlich mitgezerrt von Baum zu Stein Markierungszeichen suchen,
(die Jahre vorher schon „verschönernd im Verein“ in die Natur geklext).
Da macht das dritte Bild schnell klar: wenn irgendwo auf den Matratzen der
Berghütte, auf Felshängen an Regentagen (in verqualmten Stuben ein Gejammer
über die schlechten Zeiten) sidi der Zweite, gar Dritte findet, der mit gleicher
Sicherheit über störrische Unbehauenheit ging — auch gleiche Erfüllungen fand.
So reidrte idr die Hand dem wundervollen Karl Osthaus, als ich seinen offenen
Brief an Karl Scheffler las* (Berlin und das Rheinland: Rhein als ganze Provinz).
Jahre vorher also, beschwörend, hatte er ja dieselben Striche gezogen, war ihm
derselbe Weg schon einfadi-klar, sdriittete er verschwenderisdi aus dem Füllhorn
seiner Erkenntnis! Damals muhte er an einem Abend stehen bleiben, fand sidr
— damals noch und wiederum — allein.
Da er das Werk schuf, das sich im Folkwang verkörpert, versudrte er den Ge-
danken in kleinere Gehirne einzupochen: dab westfälisches Industriegebiet, un-
ermeblich reicher Boden, deb’ stolze Königin die Kohle, eine Einheit sein müsse —
dab breite Straben gingen, wenn Führende mit ihm den unbestimmt - voraus-
bestimmten Weg durch Kleingestrüpp und rohgefügte Häblichkeit zu ungewohnter
Aussidit steigen wollten. Sehr früh, nodi Jahre vor dem Kriegserlebnis, schrie er
das hinaus. Er — begnadet künstlerisch (und damit schnell verschrieen als
Phantast bei den — Sachlicheren).
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