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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 2.1920/​1921

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Hartlaub, Gustav Friedrich: Mannheims Kunsthalle nach dem Kriege: (aus dem Tagebuch eines Heimgekehrten)
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https://doi.org/10.11588/diglit.41961#0025

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so gewiß ragt doch nur das grolle geschaffene Werk aus dem Wurzelboden der
Zeit und des Volkes in das Zeitlose und Allgemeinmenschliche hinauf* In jene
höchste Region, wo ein Phidias, Rubens, Giotto, Seshu und Raphael friedlich


MAX LIEBERMANN »DER GARTEN«
Sfädf. Kunsfhalle Mannheim

beieinander wohnen und (wie überhaupt alles wahrhaft Meisterliche) gerade in
ihrer Unvergleichlichkeil, ihrer Einmaligkeit eine höchste Gemeinsamkeit gewinnen.
Sind auch die Meister, die Kunstwerke in diesen Räumen jener Region teilhaftig,
so wie es gewiß die besten Stücke der französischen und deutschen Meistersäle sind?
Das lebte Wort darüber kann nur die Zukunft sprechen, aber es scheint mir, als
sei hier in vollem Bewußtsein der Verantwortung, bekennerisch und in wählender
Vorsicht, gesammelt worden, was Mittel und Umstände erlaubten.
Den Anfang machen, wenn eine geschichllidie Ordnung erlaubt ist, die Künstler
des Überganges, jene also, die man auch Spätimpressionisten nennen könnte.
Das ist etwa A. Moll, der, wie sein großes Stilleben in seiner eigentümlichen
Körperlosigkeit beweist, von der Impression ausgeht, wenn er sie auch kompositioneil
aufs Bewußteste durchdringt. Die Schule des Matisse bildet er in Reinheit und

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