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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 2.1920/​1921

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Hartlaub, Gustav Friedrich: Mannheims Kunsthalle nach dem Kriege: (aus dem Tagebuch eines Heimgekehrten)
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https://doi.org/10.11588/diglit.41961#0026

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Treue als das einmal für richtig Erkannte fort. Eine kleine sommerliche Grunewald-
Landschaft (Brücke über Fluh) von papageienhafter Buntheit, wie eine geträumte
Dekoration zur Zauberflöte, gibt einen zitternden Nachklang bestimmter Wirklich-

K. F. LESSING .LANDSCHAFT AUS DEM NECKARTAL«
Stadt. Kunsthalle Mannheim
keitseindriicke, keine Vision, keine gewaltsame Expression des „IchsA Ganz anders
der Münchener Weihgerber mit einem groben Bilde seiner lebten Zeit. Ein
Arbeiterpaar, das nach Feierabend in einer Mulde zwischen ein paar Bäumen des
hügeligen Geländes vor der Stadt ruht. Lebte schräge Sonnenstrahlen treffen die
groben und ruhig hingelagerten Gestalten, treffen auch in der Ferne des Geländes
die armseligen Vorstadthäuser, welche das Paar verlieb. Ein abgerundetes Bild
von einer gewissen Feierlichkeit undVerhaltenheit, diktiert von jener lebten Sehnsucht
nach dem Klassischen, die Weibgerber zum Verehrer Cezannes machte, eine der
reifsten Arbeiten des Künstlers gewih, wenn auch keine der reichsten und blühendsten.
Das ruhig-stille, man kann sagen monumentale Dasein, zu dem Weibgerber in

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