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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 2.1920/​1921

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Hartlaub, Gustav Friedrich: Mannheims Kunsthalle nach dem Kriege: (aus dem Tagebuch eines Heimgekehrten)
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https://doi.org/10.11588/diglit.41961#0034

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in der Vorderebene verschiebt, stimmt hier ganz besonders gut zu dem Körperlosen
der Erscheinung und dem Unwirklichen der Farbe. Kein Zweifel, da^ die Kunsthalle
mit diesem Werk eines ihrer vollendetsten überhaupt erwarb. Man darf es getrost,


ED. VON STE1NLE

»DIE APOKALYPTISCHEN REITER«
Stadt. Kunsthalle Mannheim

bediinkt mich, mit Kokoschkas »Forel - Bildnis«, Daumiers »Michelet« zusammen-
nennen.
Was mir hiervon Beckmann bis Nolde als zu lebt doch einheitliche Kunstgesinnung
erschütternd entgegentritt, werde ich nun, — das lehrt mich ein erster, alles um-
fassender Blick — in dem Saal der neuen Plastik nur noch mächtiger und
überzeugender erleben. Ihn hat die Kunsthalle — zum Teil durch Stiftung — meist
schon während des Krieges zusammenzubringen vermocht. Plastik schien mir früher
in allen deutschen Museen immer nur stiefmütterlich behandelt, sie bildete meist
nur den Auftakt oder eine Begleitung der Bildergalerie mit Büsten und Klein-
skulptur. So habe ich auch beim Eintritt in die Kunsthalle nicht das prachtvolle
Jugendwerk Lehmbrucks im Vestibül übersehen, jenes stolze junge Weib, das

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