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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 2.1920/​1921

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Brinckmann, Albert E.: Ein unbekannter Bildhauer des deutschen Frühbarocks
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https://doi.org/10.11588/diglit.41961#0092

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mehr noch auf die auf>erdeutsche Kunst, achtlos vorbeigegangen war. Einen Vor-
wurf für die deutsche Kunstwissenschaft daraus abzuleiten, liegt mir fern. Auch
wissenschaftliches Arbeiten wird stets Ausfluß des gegenwärtigen Lebens sein.


Diesem dünkten bislang Mittelalter und Renaissance reinere Quellen künstle-
rischer Erkenntnis als das Barock. Das gewaltige Lebenswerk Lübkes und Burck-
hardts lastet nodi heute wie ein Alp auf unseren Technisdien Hochschulen, Florenz
und Rom stehen heute noch da als Pfeiler der Bildung des jungen Architekten.
Kühner ist die Malerei vorgegangen: Tintoretto, Greco, Rembrandt sind längst
lebendiger künstlerischer Besih geworden. Für Bildhauer schien die Kunst-
geschichte nur das klassische Dogma bereit zu halten, auf dem sich auch die
Theorien eines Hildebrandt aufbauen. Dem Barock in seiner noch für uns gülti-
gen Lebendigkeit beginnt sich erst jeht der Kunsthistoriker zuzuwenden, der
Künstler beginnt gerade zu ahnen, welche Quellen hier fließen.

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