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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 2.1920/​1921

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Mahrholz, Werner: Hermann Geibel
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https://doi.org/10.11588/diglit.41961#0112

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Vollendung einer Oberrealsdrule seinen Beruf bei den kunstverständigen Eltern
durch: der Vater ein leidenschaftlicher Musiker und Naturfreund, die Mutter eine
Liebhaberin in der Malerei bringen ihm das notwendige Verständnis entgegen.


HERMANN GEIßEL »LIEGENDE

Gips
Er geht nach Dresden, lernt zeichnen bei Ridrard Müller, modellieren bei Selmar
Werner; danach arbeitet er praktisch bei einem Sfeinmeben und geht wieder auf
die Akademie, diesmal nach München zu Erwin Kurz. Ein Jahr vor dem Kriege
kommt dann der erste größere Auftrag: dekorative Plastiken für ein Offiziers-
Erholungsheim bei Baden-Baden. Im Kriege widerfährt Geibel, sdron im
Dezember 1914, ein schweres Mißgeschick: der rechte Unterarm wird schwer verlebt.
1915 entlassen, hat er jahrelang zu tun, um zuerst mit der linken Hand zeichnen
zu lernen, danach audr den verlebten rechten Arm wieder zur Arbeit zu erziehen.
Seit seiner Münchener Akademiezeit lebt er in Münchent mit gelegentlichen
längeren Aufenthalten im heimatlichen Freiburg.
Aus seiner inneren Entwicklungsgeschichte sind zwei Tatsachen wichtig: Die Ab-
neigung seiner Knabenjahre gegen das Abzeichnen nach der Natur und die enge
Beziehung zum Malerischen, der Versuch, in Formen und Farben zu phantasieren.
Die lebtere Tatsache deutet auf eine romantische Neigung, die erstere auf einen
Hang zum freien Sdiaffen aus der Phantasie heraus, nicht im unmittelbaren An-
schluß an die Naturvorbilder, sondern mit nachträglicher Benubung der Natur-

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