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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 2.1920/​1921

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Mahrholz, Werner: Hermann Geibel
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https://doi.org/10.11588/diglit.41961#0119

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dieses seines Lyrismus aber liegt, dah über seine Plastik hinausweisend Geibels
Kunst der kolorierten Handzeichnung beachtet werden mu|, Mit einer fast vir-
tuosen Sicherheit umreist Geibel in wenigen Linien einen Akt, tönt ihn dann


mit Aquarellfarben ganz leicht — und plötzlich ist ein Gebilde von wunderschöner
Musik entstanden, das einen zweifeln Iaht, ob nicht der malerische Lyrismus in
Geibel stärker ist als die zur Bildhauerei notwendige Brutalität. Es gibt von
diesem Bildhauer neben den kolorierten Aktskizzen eine Anzahl kleiner Blätter,
mythologische Szenen darstellend, die fast auf eine illustrative Begabung von
Rang schließen lassen. In dieser Doppeltheit einer Begabung liegen Gefahren,
aber auch Aussichten beschlossen: wie die Entwicklung dieses der malerischen
Formbewegung, der lyrischen Empfindung ergebenen und dabei durchaus plastisch

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