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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 2.1920/​1921

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Wolfradt, Willi: Franz Heckendorfs Landschaftsstil
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https://doi.org/10.11588/diglit.41961#0223

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Landschaft eines Koch und die romantischer gefärbte eines Rottmann artig, idyl-
lisch, zahm sich ausnimmt. Ein mächtiges Ausladen des Terrains, ein großzügiges
Sichbuchten, Schwellen, Emporfalten der Erdrinde, ein langhinhallendes Schwingen

FRANZ HECKENDORF »ORIENTLANDSCHAFT«
Privatbesiß
pathetischer Kurven bestimmt den Rhythmus dieser Bilder. Nicht eng-gerahmte
Motive, sondern gewaltig gegriffene Aspekte gibt Heckendorf, die Gebirge, Tal,
Wasser, Himmel, Getier und Mensch zusammenfassen wie zu einem Schauspiel
der Elementarkräfte der Natur. Das Thema, wie es auch in jedem Falle benannt
sei, hat stets die Weite kosmischen Gefildes. Die Dimension der Breite und die
der Tiefe herrschen vor, zumal die leßtere, die nicht durch Tonstufungen athmo-
sphärischer Art dargestellt wird, sondern durch lineare und tektonische Methoden.
Die Räumlichkeit der Landschaft wird nicht so sehr von feinspiirigen Augen im
Umherfliegen abgeschäßt, als vielmehr mit festen Schritten durchwandert und klar
ausgemessen. Ein treppenartiges Übereinander der Geländestreifen und Boden-
furchen, regelmäßig postierte Baumstaffagen und Felskulissen, insbesondere das

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