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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 2.1920/​1921

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Dülberg, Franz: Willem van Konynenburg oder der Beruf zur Antike
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https://doi.org/10.11588/diglit.41961#0287

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Haltung eingestellte Bildnis eines elegant gekleideten jungen Mannes. Ähn-
liches lehrt das in breit ausladender Geste angelegte, einen Denker unter der
Maske des Klubmannes zeigende Bild des sprachkräftigen Lyrikers Boutens und


WILLEM VAN KONYNENBURG »DRACHENKAMPF«
Haag, Sammlung F. H. Kok.
besonders das den größten Leistungen der Hochrenaissance auf eigenen Wegen
nachstrebende Porträt des Kunstkritikers Plasschaert. Am meisten Holländer ist
der Maler vielleidrt in dem majestätischen, trob der Beschränkung auf Goldbraun
an die Juwelenpalette Acrt de Gelders erinnernden Bilde der eigenen Mutter:
freilich zeigt auch hier die seltsameTracht mit dem käferleibartigen Brustschild
Anklänge an Antikes, diesmal an frühgriechische sibcnde Göttinnenbildcr. Der
graue prüfende Blick und die über der Brust zusammengelegten Hände geben
dem Ganzen den Reiz festhaltender Innigkeit.
Von Werken des Malers, die bei meinem lebten Besuch — Anfang 1919 — noch
halbvollendet im Sommer- und Winter-Atelier des Künstlers standen und also in
die Zukunft weisen, nenne ich den prachtvollen schwungreichen Aufbau eines einen
Pfeil abschiebenden Kentauren und das grobangelegte Dreiblatt, das innerhalb
der drei Reiche „Erde, Himmel und Meer“ den Geist in seiner Gefangenschaft
und seiner Freiheit darzustellen strebt. Wenn die inzwischen vielleicht schon voll-
endeten anderen Teile des Werkes — ein in strahlender Herrlichkeit und vollem


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