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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 2.1920/​1921

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Behne, Adolf: Von holländischer Baukunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.41961#0315

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seinem schönen Tafelwerk »Architektur und Kunstgewerbe in Alt-Holland« (Mün-
chen 1913. Verlag Georg Müller und Eugen Rentsch). Diese Baukultur wehrt
Ende des 19. Jahrhunderts den Jugendstil leicht ab. Die wenigen, nicht immer


GRANDPRE MOLIERE PARK KRALINGEN
Verhagen und Kok Rotterdam

uninteressanten Jugendstil-Beispiele zeichnen sich durch eine bewahrte organische
Form angenehm vor den deutschen Vorbildern aus (vergl. Deutsche Kunst und
Dekoration. 1902. XI. »Holland in Turin«). Berlage, gerade er stark in dem Er-
leben der Tradition seines Landes, führt als anerkannter und Schule-bildender
Meister des Baues (sein erstes wichtiges Werk die neue Börse in Amsterdam) die
Baukunst zur konstruktiven Strenge, zur tektonischen Einheit und zu einer wunder-
voll gesunden klaren Form. In seinem lebten Werk, dem Geschäftshaus Müller
in London, siegt der feine kluge Gestalter der Wirklichkeit, in höchstem Mähe
Repräsentant seines Volks, über den gelegentlichen Romantiker früherer Werke.
(Fiber Berlage unterrichtet am besten ein Aufsah von J* J- P* Oud in Kunst und
Kunsthandwerk. Wien 1919. XXII. 6 — 8.) Mit grober Energie seht eine Gruppe
junger Architekten, von denen J. J. P. Oud, Jan Wils und van THoff genannt
seien, den strengen lektoniker Berlage in einer nun bewußt und gewollt anti-
romantischen Auffassung der Baukunst fort. Der Sammelpunkt dieser Architekten

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