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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 2.1920/​1921

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Schulz-Dornburg, Rudolf: Max Thalmann
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https://doi.org/10.11588/diglit.41961#0362

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bleibt zum Ende doch wieder im Kreis der gegebenen Mittel. Und schon ist allerlei zu
spüren von seinem religiösen Tastgefühl; seine Naturschilderung ist die des Ibsen-
schen Brand in den Bergen. Das prägt sich dann stärker in seinen Arbeiten zu



MAX THALMANN AUS: »KLÄNGE«
Holzschnitt 1920

MAX THALMANN AUS: »KLÄNGE«
Holzschnitt 1920

Hebbelschen Dramen aus. (Aquarelle zu Judith, Radierungen zu Genoveva.) Dann
geht er an biblische Stoffe; eine Vorliebe zu gotischen Bogen, die ganz triebhaft
seiner inneren Gläubigkeit entspringt, wird zunächst fast Manier; in immer neuen
Variationen sucht er die grolle Tiefe, das Geschlossen-Monumentale dieses Stils
zu erreichen und schließlich in persönlichen Lichtern zu erneuern. Audi dieser „sein“
gotischer Begriff hat nichts mit der entschlichen Vermischung gemein, mit der die
Kunsthistoriker gewisse Linien des Expressionismus in ein modisches Verhältnis
zu jener Epoche sehen wollten (und damit in jungen Hirnen schlimmes Unheil

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