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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 2.1920/​1921

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Lübbecke, Fred: Das neue Museum in Wiesbaden
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https://doi.org/10.11588/diglit.41961#0420

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die hier vertretene Wissenschaft als solche eingeschworen ist. Es verbleiben das
Museum Nassauischer Altertümer und die Gemäldegalerie. Das erste
steht nicht blob dem Alter nach vornan. Es ist bereits ein vollständiger Organis-

GLASGEMALDE,
DEN JUDASKUSS
DARSTELLEND

AUS DER WENDE
VOM 12. ZUM
13. JAHRHUNDERT
AUS KLOSTER
TIEFENTHAL


mus, was jene erst werden soll. Gerade hundert Jahre alt. Anno 1821 gründete sich
unter allerhöchst herzoglich nassauischem Privilegio der Verein für Nassauische
Altertumskunde mit dem Zweck, die römischen und deutschen Altertümer des
Herzogtums zu sammeln und zu beschreiben. Ihm ist der Verein, obwohl er 1867
preußisch werden muhte und seine Sammlung 1900 an die Stadt Wiesbaden
überging, bis heute treu geblieben. Mehr denn je umfassen die alten Grenzen
des Herzogtums sein Arbeitsgebiet. Es ist nicht groh, aber wie eine Herzkammer
durchwallt vom stärksten nationalen Leben. Als man an München und Lübeck
noch nidit dachte, Berlin ein slavisches Dorf war, schlug hier das Herz
Deufsdrlands. Römische Legionen und Priester, spanische Mönche und Ja-
kobiner haben um dieses Herz geworben. Es ist deutsch geblieben. Das ist
aller Urkunden letzter Spruch, deren dieses Museum die Fülle birgt. Mit wahrhaft
armseligen Mitteln haben Männer wie der Archivar Habel und die Konservatoren

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