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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 2.1920/​1921

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Lübbecke, Fred: Das neue Museum in Wiesbaden
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https://doi.org/10.11588/diglit.41961#0429

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dessen Kunstfreude schon Goethe eifrig gelobt hatte. Gerning war ein interes-
santer Vorläufer des heute üppiger verbreiteten Marchand Amateur. Seine Samm-
lungen, in denen das einzig Beständige nur der Wechsel war, haben vor dem


HANS THOMA
Stadt. Gemäldegalerie

»KINDER MIT HÜHNERN«
Ankauf der Wiesb. Ges. für bildende Kunst

Urteil der Zeit schlecht bestanden. Heute findet man au^er seinem von Angelika
Kauffmann gemalten Porträt kaum noch Nennenswertes von ihm in der Galerie.
Ihre Bilder kamen langsam durch Stiftungen und Ankäufe aus dem vom Staate
gewährten Zuschuh zusammen. Recht bemerkenswert sind einige alte Gemälde:
so ein ausgezeichnetes Frauenbildnis von Hans von Kulmbach, daneben das
Brustbildnis eines jungen Mannes von Schäuffelin, beides Leihgaben der Berliner
staatlichen Sammlungen, eine ausgezeichnete Sippe vom Meister des Marienlebens,
eine interessante, wenn auch etwas südliche Mutter Gottes vom Meister des Todes
Mariä. Kunstgeschichtlich wichtig, künstlerisch provinziell eine Lukretia des
Kranachschülers Hans Döring aus Dillenburg. Neben den Altdeutschen fesseln
einige gute frühe und spätere Niederländer: eine Abundantin des Romanisten
Frans Floris, ein winterliches Dorf von Joos de Momper, ein tüchtiges Bildnis
eines Organisten von Anthonis Mor, zwei prächtige Marinen von Willem van de
Velde. Früher sah man noch eine Reihe mächtiger Barockitaliener, mehr dekorativ

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