trächtig von Visionen, sehend vor sidr ausgedehnt den Weg, das Werk, das zu
vollbringen er in das Dasein gerufen war.
Nicht allein das Grunderlebnis eines schöpferischen Menschen zu bezeichnen ist
ERNST BARLACH »DER ZECHER«
unumgänglich, wenn man um eine Charakteristik seinesWerkes bemüht ist, wichtiger
ist die Betrachtung dessen, was sich aus dem Grunderlebnis erzeugt, wichtiger die
Art der Auseinandersetzung mit diesem, die bei einem Künstler nur durch wahrnehm-
bare Form, durch Produktion erfolgen kann, überblickt man dießeihe seinerGestalten,
die als Dokumente dieser Auseinandersetzung mit dem russischen Geist- und Form-
erlebnis zu gelten haben, so fällt auf, da^ sich unwillkürlich eine Seife des russischen
Menschentums bei ihm hervorkehrf, die literarisch vor allem in den Büchern Dosto-
jewskis ihre gewaltigste Formung erfuhr, — es ist die dunkle, problematische,
mysteriöse Seite des russischen Wesens. Nicht von ungefähr pflegt solche Bevor-
zugung zu erfolgen, sondern unter dem Zwange des eigenen Wesens. So wie der
wahre Künstler wirklich ist, so mu| auch immer wieder sein Werk sein, mag es
sich nun — wie bei Barlach — um den Typus eines menschlichen Geschlechts, oder
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vollbringen er in das Dasein gerufen war.
Nicht allein das Grunderlebnis eines schöpferischen Menschen zu bezeichnen ist
ERNST BARLACH »DER ZECHER«
unumgänglich, wenn man um eine Charakteristik seinesWerkes bemüht ist, wichtiger
ist die Betrachtung dessen, was sich aus dem Grunderlebnis erzeugt, wichtiger die
Art der Auseinandersetzung mit diesem, die bei einem Künstler nur durch wahrnehm-
bare Form, durch Produktion erfolgen kann, überblickt man dießeihe seinerGestalten,
die als Dokumente dieser Auseinandersetzung mit dem russischen Geist- und Form-
erlebnis zu gelten haben, so fällt auf, da^ sich unwillkürlich eine Seife des russischen
Menschentums bei ihm hervorkehrf, die literarisch vor allem in den Büchern Dosto-
jewskis ihre gewaltigste Formung erfuhr, — es ist die dunkle, problematische,
mysteriöse Seite des russischen Wesens. Nicht von ungefähr pflegt solche Bevor-
zugung zu erfolgen, sondern unter dem Zwange des eigenen Wesens. So wie der
wahre Künstler wirklich ist, so mu| auch immer wieder sein Werk sein, mag es
sich nun — wie bei Barlach — um den Typus eines menschlichen Geschlechts, oder
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