Da bin ich ihre Speise wie der schnöde Prophet,
die Sonne verlor ich aus den Augen,
die Mutter verlor ich, den Wald.
Was flucht ich der Schule?
Lernte ja mehr noch, als sie befahl,
Fürchterlichstes Lernen — : lernte die Liebe.
O Gott, da hocke ich,
ein Schüler der Hölle, der kältesten Hölle,
Starrende Zapfen brechen aus meinem Leibe,
Ich lernte dort Lust, wie in der Schule Gesang,
leer und buchstäblich, sklavisch und frech —
Wohin treibe ich — Wo wieder gut —
Bei dir — ha — bei dir —
ALTE JUNGFER
Warum stichst du nach mir mit deinen Wunden?
Sonst rührt mich zu Tränen Schmach und Armut,
aber durch deine — kristallklar hindurch
sehe ich — nicht dich allein — andere Not —
und will dich nun ausfragen — hartes Examen:
Du redest von deinem Gefühl — o sage mir,
was mag jene Strafe wohl fühlen?
Ist sie nur schmutziger Stein und Lärmnacht?
Hast du nicht aufgepabt, schlechter Schüler,
wie es dort flüstert aus immer graueren Fenstern:
O lehrten wir wirklich, lehrten wirklich Liebe —
Und geschähe das Wunder, dah einer bliebe,
beglückte die Gasse mit seinem unbefangenen Gesicht,
bliebe bis an den Morgen und scheute den Tag nicht!
Da atmeten wohl wieder Menschen Menschen auf,
Sonst der fremden Unruh unterworfen,
sonst gebäumet unter grinsenden Tritten,
die das Pflaster allabendlich stampfen
und niemals die Tür, den Mund, den Ku^ meinen,
denen sie die kalt brennenden Glieder zutragen.
Siehst du die Frau in der Stube ruhlos flackern,
ewige rote Ampel einer Höllenkirche,
ewig nur zureichend da, nur ein armer Hinweis
auf den Teufel Mensch? —
Uberhäuft mit bittendem Murmeln
505
die Sonne verlor ich aus den Augen,
die Mutter verlor ich, den Wald.
Was flucht ich der Schule?
Lernte ja mehr noch, als sie befahl,
Fürchterlichstes Lernen — : lernte die Liebe.
O Gott, da hocke ich,
ein Schüler der Hölle, der kältesten Hölle,
Starrende Zapfen brechen aus meinem Leibe,
Ich lernte dort Lust, wie in der Schule Gesang,
leer und buchstäblich, sklavisch und frech —
Wohin treibe ich — Wo wieder gut —
Bei dir — ha — bei dir —
ALTE JUNGFER
Warum stichst du nach mir mit deinen Wunden?
Sonst rührt mich zu Tränen Schmach und Armut,
aber durch deine — kristallklar hindurch
sehe ich — nicht dich allein — andere Not —
und will dich nun ausfragen — hartes Examen:
Du redest von deinem Gefühl — o sage mir,
was mag jene Strafe wohl fühlen?
Ist sie nur schmutziger Stein und Lärmnacht?
Hast du nicht aufgepabt, schlechter Schüler,
wie es dort flüstert aus immer graueren Fenstern:
O lehrten wir wirklich, lehrten wirklich Liebe —
Und geschähe das Wunder, dah einer bliebe,
beglückte die Gasse mit seinem unbefangenen Gesicht,
bliebe bis an den Morgen und scheute den Tag nicht!
Da atmeten wohl wieder Menschen Menschen auf,
Sonst der fremden Unruh unterworfen,
sonst gebäumet unter grinsenden Tritten,
die das Pflaster allabendlich stampfen
und niemals die Tür, den Mund, den Ku^ meinen,
denen sie die kalt brennenden Glieder zutragen.
Siehst du die Frau in der Stube ruhlos flackern,
ewige rote Ampel einer Höllenkirche,
ewig nur zureichend da, nur ein armer Hinweis
auf den Teufel Mensch? —
Uberhäuft mit bittendem Murmeln
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