Form seinen Mannessinn nicht mehr wünschend und begehrend macht, vielmehr
ist ihm die Form einzig nodi Ausdruck ihrer Seelenschönheit und steigert
sich mehr und mehr dazu. Und es ist nichts denn eine Zufallszuständlichkeit
und keineswegs ein anwendbares Gleichnis für spöttelnde Ironie, dal^ er erst
heimfindet zur Schicksalsverbundenen nach ausgetobtem Sinnensturm und er nun nur
noch die geistige Bindung sucht; es hätte auch sein können, da| die Vollblüte
von Geist und Sinnlichkeit bei ihr die lebte Reife gesucht haben möchte, so sie
noch Fleisch vom Fleische dieser Welt gewesen. Der Schmerz darum, da| ihre
körperliche Existenz auf dem Schafott vernichtet wurde, wäre dann furchtbar ge-
wesen; nun bedarf es dieses Schmerzes nicht, denn einzig ihre seelische Artung
erfüllt ihn ganz, und das Beste seines Inneren will zu ihr hin, um in solcher Ver-
einigung die Vollendung zu finden. Es ist wie in der Triebblüfe seiner besten Tage,
nur daf> nun, wie es in den Menschen gelegt ist, die körperliche Bindung nicht
mehr verlangt wird zum Beweise, dab das seelische Ereignis solcher Vereinigung
stattgefunden habe. Das ewig Weibliche zieht uns hinan, doch wie alles Vergäng-
liche ist auch die körperliche Bindung nur ein Gleichnis für das uns Unzulängliche
und Unbeschreibliche, das in uns Ereignis wird.
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ist ihm die Form einzig nodi Ausdruck ihrer Seelenschönheit und steigert
sich mehr und mehr dazu. Und es ist nichts denn eine Zufallszuständlichkeit
und keineswegs ein anwendbares Gleichnis für spöttelnde Ironie, dal^ er erst
heimfindet zur Schicksalsverbundenen nach ausgetobtem Sinnensturm und er nun nur
noch die geistige Bindung sucht; es hätte auch sein können, da| die Vollblüte
von Geist und Sinnlichkeit bei ihr die lebte Reife gesucht haben möchte, so sie
noch Fleisch vom Fleische dieser Welt gewesen. Der Schmerz darum, da| ihre
körperliche Existenz auf dem Schafott vernichtet wurde, wäre dann furchtbar ge-
wesen; nun bedarf es dieses Schmerzes nicht, denn einzig ihre seelische Artung
erfüllt ihn ganz, und das Beste seines Inneren will zu ihr hin, um in solcher Ver-
einigung die Vollendung zu finden. Es ist wie in der Triebblüfe seiner besten Tage,
nur daf> nun, wie es in den Menschen gelegt ist, die körperliche Bindung nicht
mehr verlangt wird zum Beweise, dab das seelische Ereignis solcher Vereinigung
stattgefunden habe. Das ewig Weibliche zieht uns hinan, doch wie alles Vergäng-
liche ist auch die körperliche Bindung nur ein Gleichnis für das uns Unzulängliche
und Unbeschreibliche, das in uns Ereignis wird.
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