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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 2.1920/​1921

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Hildebrandt, Hans: Die Bedeutung des Stuttgarter Lindenmuseums für die Kunstgestaltung von heute
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https://doi.org/10.11588/diglit.41961#0571

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Das Stuttgarter Lindenmuseum, so be?
nannt nach seinem Schöpfer und Stifter, zählt
zu den bedeutendsten öffentlichen Samm?
lungen auf dem Gebiete der Völkerkunde.
Graf Linden hat selbst den Hauptstock auf
jahrelangen Reisen um die ganze Erde mit
feinstem Spürsinn für das künstlerisch Be*
langreiche wie für das kulturell Bezeichnende
zusammen gebracht. Die Einweihung des
Museumsbaus selbst im Jahre 1911 erlebte
er nicht. Sein Mitarbeiter Konsul Wanner,
der jetzige Vorstand des Deutschen Aus*
landsinstituts, vollzog sie an seiner Stelle.
Der erste Leiter, der frühere Marineober?
Stabsarzt Krämer, wurde 1917 durch den
Universitätsprofessor Koch ? Grünberg er?
setzt, der die Ergebnisse seiner amerikani?
sehen Reisen in mehreren wertvollen Büchern veröffentlicht hat, und dem
die schwierige und erst im Laufe der Jahre zu vollendende Aufgabe der
wissenschaftlichen Sichtung und der Aufstellung nach den Gesichtspunk?
ten der modernen Museumstechnik zufiel. Diese Arbeit konnte erst in
einigen Abteilungen fertiggestellt werden. Die überreichen Bestände der
Sammlung verwirren daher heute noch durch die allzugroße Fülle der auf?
gestapelten Schätze.
Nur wenige Andeutungen können im Rahmen
dieses Aufsatzes gemacht werden um zu zeigen,
wievielerlei Anregungen der Kunstfreund und
vor allem der schaffende Künstler in diesem
Museum finden mag.
Die ostasiatische Abteilung ist erst in diesen
Tagen um das Geschenk einer Privatsammlung
vermehrt worden, nachdem vor kurzem eine
der schönsten altindischen Steinfiguren, ein
Meisterwerk an Vergeistigung, Anmut und
vornehm?leichter Durchbildung aller Einzel?
heiten, in dem Lichthofe aufgestellt wurde,
der schon früher schöne vergoldete Buddha?
statuen, japanische Dämonen und Löwen als
Hüter von Tempeleingängen, reizvolle Lack?
arbeiten enthielt. Auch mit japanischen Mas? ALTPERUANISCHES
ken voll grotesker Magie ist das Museum gut TONGEFÄSS
 
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